HÄMORHEOLOGISCNE VERÄNDERUNGEN BEI PATIENTEN MIT HERZINFARKTANAMNESE |
Abstract: Aus der Klinik für Physikalische Medizin der Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Ursula Krauth Berlin 1991 ZUSAMMENFASSUNG Rheologische Veränderungen kurz vor bzw. nach akutem Herzinfarkt sind mehrfach beschrieben worden. Im Rahmen der vorliegenden Studie sollte geklärt werden wie lange derartige Veränderungen persistieren. Daneben sollte untersucht werden ob es signifikante rheologische Unterschiede gibt zwischen Patienten mit einem Herzinfarktereignis und solchen mit klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren ohne manifeste koronare Herzerkrankung. Im Verlauf von 3 Jahren wurden 51 Patienten der Buchberg Klinik Bad Tölz (54.2 ± 5.0 Jahre 6 weibliche und 46 männliche Patienten) mit Zustand nach Herzinfarkt und weiteren definierten Einschlußkriterien in die Studie aufgenommen. Danach wurden 20 Patienten gesucht die definierte Übereinstimmungen mit je einem Patienten des Patientenkollektivs aufwiesen. Kriterien für weitere Untersuchungen des Patientenkollektivs waren die Größe des Herzinfarktes ein koronarer Bypass und das Risikoprofil. Bestimmt wurden u.a. native und hämatokritstandardisierte Blutviskosität bei 3 Schergeschwindigkeiten (94.5 s-1 2.4 s-1 0.75 s-1) Plasmaviskosität Erythrozytenaggregation und -flexibilität und Fibrinogen. Nach Überprüfung auf Normalverteilung wurde für Gruppenvergleiche der ungepaarte t-Test gewählt für Mehrfachvergleiche der Kruskal-Wallis-Test für die Untersuchung der Matched Pairs der gepaarte t-Test. Im Gruppenvergleich der Patienten mit Herzinfarkt (n=51) mit der der Kontrollgruppe (n-20) waren die Werte der Patienten mit HI bei nativer Blutviskosität lediglich bei mittlerer Schergeschwindigkeit nicht signifikant erhöht die standardisierte Blutviskosität war in allen 3 Schergeschwindigkeiten hochsignifikant erhöht (p<0.01) ebenso die Erythrozyten-Aggregation (p<0.001) und die Erythrozytenflexibilität (p<0.05). Diese Ergebnisse bestätigten sich weitestgehend in der Untersuchung der Matched Pairs. Das Ausmaß des Herzinfarktes korrelierte mit dem Hämatokrit der bei diesem Aspekt wesentliche Ursache der pathologischen Rheologie darstellte. Bei der Untersuchung der Herzinfarktpatienten aufgeteilt in Untergruppen nach zeitlichem Abstand vom Ereignis ergaben sich für keinen der gemessenen Parameter signifikante Veränderungen. Bypass-Operationen beeinflußten die rheologischen Veränderungen nicht. Die klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren zeigten auch hier eindeutige Beziehungen zum Ausmaß rheologischer Veränderungen. Die deutlich erhöhten rheologischen Werte bei den Patienten mit Herzinfarkt in der Anamnese dürften vorwiegend auf das Ausmaß der arteriosklerotischen Gefäße zurückzuführen sein zumal das Akutereignis das ebenfalls pathologische rheologische Werte zeigt im Mittel 5.7 Jahre zurücklag. Die veränderten rheologischen Werte bleiben wohl noch Jahre nach dem akuten Ereignis bestehen und sind in ihrer Größe abhängig von dem Ausmaß der noch bestehenden Risikofaktoren. Somit könnte die veränderte Fließeigenschaft des Blutes eine potentielle Gefahr für ein weiteres derartiges Ereignis darstellen. ___MH
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