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December 2024

HYPERÄMISIERUNG DER HAUT DURCH ÄTHERISCHE ÖLE TERPENE UND ANDERE BADEZUSÄTZE

Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn Inaugural - Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades in der gesamten Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Christiane Susanne Hübner aus Augsburg 1991 Zusammenfassung 1. Auf ihre durchblutungssteigernden Eigenschaften wurden Arnica Rutosid Hamamelis Roßkastanienextrakt -Aescin Cumarin Hypericin Lavendelöl Linalool Linalylacetat Salbeiöl 1 8-Cineol Hopfenöl Thymianöl Thymol Terpinenol-4 -Pinen -Pinen (+ 1-Limonen (+)-Camphen -Phellandren Methylsalicylat Benzylnikotinat Methylnikotinat Pernionin Teil-Bad und Pernionin Voll-Bad untersucht. Die Substanzen wurden auf die Rückenhaut der Probanden appliziert und die Hautdurchblutung mittels der Laser-Doppler-Flowmetrie nach 10 30 50 und 70 Minuten registriert. 2. Folgende Substanzen lösten keine Durchblutungssteigerung aus: Arnica Hamamelis Roßkastanie Aescin Cumarin Hypericin Lavendelöl Linalylacetat Linalool und Hopfenöl. 3. Einen nicht signifikanten Durchblutungsanstieg wiesen auf: Rutosid (2 01-fach) 1 8-Cineol (4 5-fach) Thymol (3 2-fach). 4. Signifikante geringe Gefäßwirksamkeit im Sinne einer Hautdurchblutungssteigerung wurden für folgende Substanzen festgestellt: Salbeiöl (2 40-fach) Terpinenol-4 (3 57-fach) Methylsalicylat (1 65-fach). 5. Eine relativ große Steigerung der Hautdurchblutung wurde für folgende Substanzen beobachtet: Thymianöl (7 39-fach) -Pinen (12 61-fach) -Pinen (11 89-fach) Limonen (10 42-fach) Camphen (13 69-fach) und -Phellandren (14 39-fach). 6. Hoch gefäßwirksam sind die Kombinationspräparate Pernionin Teil-Bad (14 63-fach) und Pernionin Voll-Bad (17 29-fach) mit Schwellenkonzentrationen von 10 % bzw. 0 1%. 7. Methylnikotinat (10 56-fach) und Benzylnikotinat (14 30-fach) lösten ähnliche Durchblutungsverläufe aus und waren in dieser Versuchsreihe mit Schwellenkonzentrationen von 0 0196 die gefäßwirksamsten Substanzen. Bei diesen Schwellenkonzentrationen müßte man um Wirkung zu erzielen einem Vollbad (120 l) 12 ml Benzylnikotinat oder Methylnikotinat zusetzen um eine signifikante Hyperämisierung auszulösen. Dies wäre durchaus praxisrelevant im Falle einer reinen Methyl- bzw. Benzylnikotinatanwendung. 8. Entsprechend der individuell unterschiedlichen Hautstruktur gibt es für die untersuchten Präparate interindividuell abweichende Verläufe (Hyperämieschwelle Maxima etc.). 9. Insgesamt läßt sich sagen daß über 1/3 der geprüften Substanzen die hyperämisierende Wirkung wegen der sie zum Einsatz kommen nicht zeigen. Für die hyperämisierende Wirkung der wirksamen Substanzen sind sehr hohe Dosen notwendig die in der üblichen Badetherapiepraxis nicht zur Anwendung kommen (Ausnahme: Benzyl- und Methylnikotinat). Einem Pernionin Voll-Bad (120 l) müßte man 120 ml beifügen um die Hyperämieschwelle zu erreichen. Das entspräche dem 6-fachen der maximal angegebenen Dosierung im Beipackzettel. 10. Der Erfolg einer Balneotherapie mit den hier untersuchten Badezusätzen etwa bei Erkrankungen des dermatologischen oder rheumatischen Formenkreises ist somit nicht direkt dem hyperämisierenden Effekt zuzuschreiben. Eine Wirksamkeit über andere Wirkmechanismen ist nicht auszuschließen. ___MH


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