Aus der Praxis der Kurseelsorge

Journal/Book: Heilbad & Kurort 43 (1991) 6 S.135-140. 1991;

Abstract: Pfarrer Peter Ganzert Bad Füssing Hans-Gerd Pfeiffer Katholische Kurseelsorge Bad Dürrheim Probst Knut Kammholz Damp P. Winfried Prummer OFM München Pfarrerin Barbara Wilhelmi Bad Nauheim Diakon Bernd Raabe Bad Kissingen Ganzheitliche Kurseelsorge Pfarrer Peter Ganzert Bad Füssing I) Zur Begründung Die Kur ist ein Zeitraum innerhalb eines krisenhaften Abschnitts im Leben der Kurpatienten. Deren Lebenssituation ist gekennzeichnet durch eine gefährdete Gesundheit bzw. durch die Erfahrung von Krankheit. In beiden Fällen ist der Mensch als ganzer betroffen d. h. als eine psychosoziosomatische Einheit. Wir haben uns das in diesen Tagen ausführlich bewußt gemacht. Bei der Erkrankung eines Menschen sind also seine verschiedenen Seinsebenen beteiligt und betroffen. Deshalb müssen die therapeutischen Bemühungen und konsequenterweise auch die Kurseelsorge "ganzheitlichen Charakter" haben. Dies jedenfalls fordert die gemeinsame Erklärung "Kur und Kurseelsorge". Diese Forderung wird begründet durch den Hinweis auf "die heilende Wirkung des christlichen Glaubens". Dadurch könnten Menschen "Orientierung gewinnen bisher Versäumtes und Verfehltes erkennen durch den Zuspruch der Vergebung Entlastung finden Mut zur Umkehr fassen und dann auch Belastungen annehmen und hoffnungsvoll tragen lernen. Damit ist dieser Dienst der Kirche Hilfe im Heilungsprozeß der Kurpatienten." Ganzheitlich ist dieser Dienst dann wenn die Verkündigung des Glaubens nicht auf einem isolierten religiösen bzw. sakralen Bereich beschränkt bleibt sondern hineinverwoben ist in Angebote unterschiedlicher Art und Zielsetzung die ihrerseits darauf ausgerichtet sind den Menschen auf den verschiedensten Ebenen seiner Existenz anzusprechen und zu aktivieren. Der Begriff "Ganzheitlichkeit" wird hier also nicht im weltanschaulichen Sinn verwendet sondern operational und methodisch. Dies sei vor allem für Theologen gleichsam in Klammern gesagt. . . .

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