Hinterwandinfarkt Notfall-EKG Folge 8 |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 18/ 1991; S. 300/ 60 - 302/ 64; (133 Jg.). 1991;
Abstract: Dr. med. F. G. Gabrielsen Abteilung für Kardiologie Angiologie und Pneumologie Universitätsklinik Ulm Der Wert der Elektrokardiographie in der internistischen Diagnostik steht außer Zweifel. Was das EKG speziell in Notfallsituationen zu leisten vermag und daraus abzuleitende Empfehlungen für die Praxis stellen - ausgehend von Kasuistiken - in dieser Serie Autoren aus der Abteilung für Kardiologie Angiologie und Pneumologie der Universitätsklinik Ulm vor. Der Fall Anamnese Der 40jährige Lkw-Fahrer bekam während einer Fahrt so heftige retrosternale Schmerzen daß er die nächste Autobahnraststelle ansteuern mußte. Von dort aus wurde der Notarzt verständigt der bei seiner Ankunft einen hypertonen (BD =175/95 mmHg) normofrequenten (HF = 90/min) kaltschweißigen Patienten mit starken retrosternalen Schmerzen auffand. Die Schmerzen bildeten sich nach wiederholter sublingualer Gabe von Akut-Nitraten nicht zurück; es wurde i. v. Morphin gegeben worunter es zu einer mäßigen Besserung kam. Im EKG konnten bei vorliegendem Sinusrhythmus deutliche ST Strecken-Hebungen in den Ableitungen II III und aVF nachgewiesen werden. Der Patient wurde unter der Diagnose eines frischen Hinterwandinfarktes in das nächste Krankenhaus eingewiesen. Als koronarer Risikofaktor lag ein jahrelanger Nikotinkonsum von 40 Zigaretten täglich vor. Seit ca. drei Wochen vor dem Ereignis verspürte der Patient retrosternalen Druck bei körperlicher Belastung. Wesentliche Vorerkrankungen bestanden nicht. Untersuchungsbefund Bei der Aufnahme auf der Intensivstation war der Patient unruhig kaltschweißig und die starken retrosternalen Schmerzen bestanden weiterhin. Der Blutdruck betrug 150/90 mmHg die Herzfrequenz 98/min. Über Herz und Lunge war kein pathologischer Befund zu erheben; das Abdomen war weich. EKG In Abb. 1 ist das EKG bei der Ankunft in der Klinik ca. 1 5 Std. nach Schmerzbeginn wiedergegeben: Es liegt regelmäßiger Sinusrhythmus mit einer Herzfrequenz von 115/min vor. Die PQ-Zeit ist mit 0 20 sec unter Berücksichtigung der Herzfrequenz im Sinne eines AV Block I. Grades verlängert. In den Ableitungen II III und aVF sind nach kleinen Q-Zacken starke ST-Strecken-Hebungen (bis 0 9 m Volt) im Sinne einer monophasischen Deformierung zu sehen. Auch in der Ableitung V6 läßt sich eine geringe ST-Strecken-Hebung nachweisen. ... ab
Keyword(s): E1 - C14 EKG - Myokardinfarkt (Hinterwand)
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