Zur radioaktiven Belastung durch Implantate aus Zirkonoxid |
Journal/Book: Dtsch Zahnärztl Z 46 688-690 (1991) 10. 1991;
Abstract: Klinik und Poliklinik für Kieferchirurgie (Direktor: Prof. Dr. Dr. D. Schlegel) der Universität München Aufgrund seiner mechanischen Eigenschaften ist Zirkonoxidkeramik ein interessanter Implantatwerkstoff. Er kann jedoch Beimengungen radioaktiver Isotope enthalten. Die Messung der Alpha-Strahlung ergibt unterschiedlich hohe Emissionen. Neben einer Deklaration der Radioaktivität derartiger Implantate ist die Verwendung von Chargen mit möglichst geringer- Emission zu fordern. 1 Einleitung und Problemstellung Der Anwendung von Aluminiumoxidkeramik in der zahnärztlichen und orthopädischen Implantologie sind wegen der limitierten Bruchfestigkeit Grenzen gesetzt. Bessere mechanische Eigenschaften insbesondere eine höhere Biege- und Zugfestigkeit weist dagegen Zirkonoxid-Keramik (Zr02) auf. Entsprechend werden die Herstellung von Implantatkörpern teils als Verbundsystem und Knochenersatzmaterial aus diesem Werkstoff beschrieben bzw. tierexperimentelle Untersuchungsergebnisse mitgeteilt [3 5 7 10 11 15-23]. Von einzelnen Autoren ist eine klinische Anwendung beschrieben [6 13 14 25]. In der Konsensuskonferenz zur Implantologie des Arbeitskreises Implantologie innerhalb der DGZMK [24] wird Zirkoniumoxidkeramik als Implantatwerkstoff akzeptiert. Der Rohstoff für Zirkonoxid-Keramik wird aus natürlichen Vorkommen gewonnen. Das Ausgangsmaterial enthält jedoch Verunreinigungen mit natürlich vorkommenden Radionukliden wie Thorium Uran und ihren Zerfallsprodukten (z. B. 228Ra 228Ac 234Pa 210Bi und 210Pb) [4 8 10] deren Gehalt je nach Abbaugebiet (z. B. Südafrika) relativ hoch sein kann. Eine chemische Reinigung ist zwar möglich aber teuer und wird für technische Anwendungen nicht durchgeführt. Bei Implantation in den Organismus ist die durch diese Elemente emittierte Strahlung jedoch möglicherweise von Bedeutung. Bisher liegen nur wenige Untersuchungen über die radioaktiven Emissionen von ZrO2-Keramiken für den Einsatz im Medizinbereich vor: So weisen Hopf et al. [9] Gamma-Strahlung nach Cieur et al. [4] Gamma- und Alpha-Strahlung letztere mit einer Spezialemulsion und Dünnfilm-Spektrometer. Cales und Peille [2] benutzen zur Erfassung von Alpha- Beta-. Gamma- und Röntgenstrahlung ein BeO-Dosimeter. Die Messung der Alpha-Strahlung erscheint dabei wichtig da sie trotz ihrer geringen Reichweite wegen hoher Ionisierungsdichte für das umliegende Gewebe besonders gefährlich sein kann. Die vorliegende Arbeit befaßt sich daher mit der Emission von Alpha-Strahlung durch Zirkonoxidkeramik.
Keyword(s): Implantate aus Zirkonoxid radioaktiven Belastung
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