Etablierte Standardtherapie? ACE-Hemmer bei chronischer Herzinsuffizienz |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 34/ 1991; S. 499/ 23; (133 Jg.). 1991;
Abstract: Prof. Dr. med. E. Erdmann Medizinische Klinik I der Univ. Klinikum Großhadern München In Abhängigkeit von der Schwere der chronischen Herzinsuffizienz beträgt die Letalität trotz Diuretika und Digitalis zwischen 10 und 50% pro Jahr. 1986 wurden die Daten der Veterans Administration Cooperative Study publiziert die belegten daß eine Vasodilatator-Behandlung mit Hydralazin und ISDN (Isosorbiddinitrat) die Letalität von 46 9% auf 36 2% nach drei Jahren senkt (Risikoreduktion um 36%). Wegen der hohen Nebenwirkungsrate bei den Patienten mit eingeschränkter linksventrikulärer Pumpfunktion (Auswurffraktion um 30%) hat sich dieses Therapiekonzept nicht durchsetzen können. Als 1987 die Cooperative North Scandinavian Enalapril Survival Study (CONSENSUS) zeigte daß die zusätzliche Gabe von Enalapril zu Digitalis und Diuretika bei schwerster Herzinsuffizienz (NYHA IV) die Letalität nach einem Jahr um 31% senkte war ein großer Durchbruch gelungen. Bei mittelgradiger und leichter Herzinsuffizienz verbessern ACE-Hemmer die Belastbarkeit reduzieren die Zahl der Krankenhausaufenthalte und möglicherweise auch die Häufigkeit der Rhythmusstörungen. Bislang fehlte jedoch der Beweis daß eine Langzeitbehandlung mit ACE-Hemmern auch bei leichter bis mittelgradiger Herzinsuffizienz prognostisch günstig ist. Diese Lücke ist jetzt geschlossen. Das Design der Studies On Left Ventricular Dysfunction (SOLVD) war auf die Beantwortung zweier Fragen ausgerichtet: 1. Kann bei Patienten mit Funktionsstörungen des linken Ventrikels (Auswurffraktion Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. 0 35) und mit manifester Herzinsuffizienz die Überlebenszeit durch Enalapril verlängert werden (= Therapiestudie)? 2. Kann bei Patienten mit Funktionsstörungen des linken Ventrikels (Auswurffraktion Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden. 0 35) ohne Herzinsuffizienzsymptome die Überlebenszeit durch Enalapril verlängert werden (= Präventionsstudie)? Um diese Fragen zu beantworten wurden zwei getrennte multizentrische Untersuchungen durchgeführt. Die Ergebnisse der Therapiestudie liegen nun vor: prospektiv doppelblind und randomisiert erhielten chronisch Herzinsuffiziente entweder Plazebo oder Enalapril. Etwa 90% litten an einer mittelgradigen Herzinsuffizienz (NYHA II-III) aufgrund einer koronaren Herzerkrankung mit oder ohne Infarkt einer Hypertonie eines Diabetes mellitus oder einer dilatativen Kardiomyopathie. Mehr als 65% der Patienten erhielten gleichzeitig Digitalis über 80% Diuretika und über die Hälfte noch zusätzlich andere Vasodilatatoren. ... ab
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