Auswirkungen des Schlafentzugs im ärztlichen Bereitschaftsdienst

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 37/ 1990; S. 559/ 35 - 562/ 40; (132 Jg.). 1990;

Abstract: Dipl.-Psych. Anne Willweber-Strumpf Universitätsklinik für Anästhesiologie Intensiv- und Schmerztherapie Bochum Zusammenfassung Durch Bereitschaftsdienste ergeben sich für viele Ärzte nach wie vor sehr lange Arbeitszeiten die nicht selten mehr als 30 Stunden betragen. In der experimentellen Schlafentzugsforschung ist nachgewiesen worden daß chronischer Schlafmangel Schlafunterbrechungen und totaler Schlafentzug zu deutlichen Leistungsveränderungen führen: Konzentration Aufmerksamkeit Reaktionsschnelligkeit Kurzzeitgedächtnis und Gedankenklarheit sind herabgesetzt und es treten vegetative Funktionsunregelmäßigkeiten sowie Befindlichkeitsbeeinträchtigungen auf. Auch in Untersuchungen zur Leistungsfähigkeit von Ärzten nach Bereitschaftsdiensten zeigt sich diese Tendenz; Schlafentzug verändert die Arbeitsqualität bei einem Teil der Ärzte signifikant. Bei individuellen Unterschieden sind Einflußfaktoren wie wirksame Bewältigungsmechanismen Persönlichkeitseigenschaften und Berufserfahrung noch ungeklärt. Effects of Sleep Deprivation in Physicians after On-call Service: For many physicians the on-call service results in very long periods of continuous work often more than 30 hours. Experimental research on sleep deprivation demonstrates significant deterioration in performance following chronic and acute sleep loss: Concentration attention reaction time short-term memory and cognitive functions decrease and irregularities in vegetative functions and changes in mood develop. Studies on the performance of physicians after long hours of work have given the same results: Sleep deprivation deteriorates significantly the quality of work in some physicians. While there are individual differences the influence of coping personality and experience is not clarified yet. ab

Keyword(s): N2 N4 - F2 G11 Notdienst (ärztlicher) - Schlafentzug

Zurück | Weiter