Bedeutung nichtthermischer Effekte des Ultraschalls

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 19 (1990) S. 216. 1990;

Abstract: Institut für Physiotherapie Friedrich- Schiller- Universität Jena B Vibration Vorsitz: L. RUFFING Vlotho U. SMOLENSKI Jena Während der Ultraschalltherapie wird dem biologischen Organismus mechanische Energie zugeführt die sich als Longitudinalwelle ausbreitet. Auf physikalischer Wirkebene kommt es dadurch zu einer Änderung der Teilchendichte charakterisiert als Schallwechseldruck. Die Wirkmechanismen werden vordergründig durch den Schallwechseldruck die Intensität und die Schallfrequenz bestimmt. Absorption bewirkt eine thermische Wirkung was die Charakterisierung des Ultraschalls als Mechanothermotherapeutikum rechtfertigt. Darüber hinaus müssen jedoch mechanische Vorgänge im Ultraschallfeld in Betracht gezogen werden. Bedeutsam ist die Kavitation mit Bildung von gas- bzw. dampfgefüllten Hohlräumen während der Unterdruckwelle. Stoßwellen Temperatursprünge und elektrische Effekte führen zur Beeinflussung von Membranen und zur Bildung von Mikroströmen und Radikalen. Während der Schallstrahlungsdruck im therapeutischen Bereich bis 1 0 W/cm2 unbedeutende mechanische Wirkung entfaltet muß durch den Schallwechseldruck mit Kavitation gerechnet werden. Die großzügige Handhabung des Begriffs "innere Gewebsmassage" im Sinne einer "Mikromassage" erscheint problematisch da die Teilchenauslenkung im Bereich von Millionstel Millimeter auftreten und die hohen Frequenzen(800 KHz) im Vergleich zur manuellen Massage andersgeartet sind. Zu diskutieren sind weiterhin piezoelektrische Effekte insbesondere im Knochen unter wechselndem mechanischen Druck und eine über Mikroströme und elektrische Ladung induzierte Wirkung. Technische und biologische Modelle sind geeignet nichtthermische Effekte zu erfassen; insbesondere unter dem Gesichtspunkt einer Applikation von pulsiertem Ultraschall. ___MH

Keyword(s): Nichtthermische Effekte - Ultraschall

Zurück | Weiter