Physikalische Therapie der Osteoporose |
Journal/Book: Abstract 5.05.1990 Osteoporose 1990 eine Standortbestimmung. Bonn. 1990;
Abstract: Prof. Dr. E. Senn Klinik für Physikalische Medizin Ludwig-Maximilians-Universität Klinikum Großhadern München Die physikalischen Therapiemaßnahmen - der richtige Umgang mit der Wärme die Entlastungstechniken für die Wirbelsäule das Erlernen richtiger Arbeitshaltungen der Einsatz vernünftiger Muskel- und Ganzkörpertrainingsmethoden - sind keine Alternativen zur richtigen Ernährung und zur Pharmakotherapie sondern eine wichtige Ergänzung. Im Falle der Osteoporose besteht überhaupt keine Schwierigkeit die Wirksamkeit der physikalischen Methoden zu beweisen; der "Nachteil" der Übungs- und Trainingsmethode besteht darin daß sie der Patient selbständig in Eigenverantwortung mit Zeitopfern täglich durchführen muß. Dieser Nachteil kann aber bei positiver innerer Einstellung auch zum Vorteil für das Gesamtbefinden des Patienten werden. Die Wirksamkeit der physikalischen Maßnahmen basiert ganz allgemein auf dem biologischen Grundgesetz daß sich alle Gewebe und Strukturen des Bewegungsapparates formmäßig aber auch histologisch-strukturell an regelmäßige und vernünftige Belastungsanforderungen adaptieren. Die adäquate Belastung des Skeletts und damit der Wirbelsäule und der Gelenke ist form- und strukturbildend. Dabei geht es möglicherweise weniger um die Quantität beispielsweise der Knochendichte sondern um die Qualität des Strukturaufbaues des Netzwerkes der Knochenbälkchen. Wirbelkörper exakt gleicher Dichte werden mit zunehmendem Alter möglicherweise wegen der damit einhergehenden verminderten Belastung frakturgefährdeter. Die tägliche Belastungsart im Sinne eines Basis-Trainingsprogrammes beeinflußt nicht nur die Knochendichte sondern auch die innere Strukturgüte der Spongiosa. Prinzipiell verfügt die Physikalische Therapie über Möglichkeiten folgende Aspekte der Osteoporosekrankhoit positiv zu beeinflussen: 1. Die Schmerzlinderung Da besonders im Osteoporoseschub und im Zusammenhang mit Wirbelkörperfrakturen ganz verschiedene Arten von Schmerzen auftreten können gilt es vor Einsatz der "physikalischen Schmerzmittel" die verursachende Struktur zu erfassen: Spongiosa Wirbelbogengelenke Bandstrukturen der Wirbelsäule oder Muskulatur. Bei akuten und heftigen Schmerzen haben sich die richtige Entlastung samt aktiver Entspannung (keine Immobilisation !) milde Wärme (seltenerweise kühle Wickel) und Kleinste Beckenbewegungen bewährt. . . .
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