Ertrinkungsunfall Notfälle im Kindesalter Folge 4 |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 22/ 1990; S. 365/ 59 - 366/ 60; (132 Jg.). 1990;
Abstract: Dr. med. R. Rossi Universitätsklinik für Anästhesiologie (Leiter: Prof. Dr. F. W. Ahnefeld Prof. Dr. Dr. A. Grünert) Klinikum der Universität Ulm Notfallsituationen verlangen häufig auch von Nicht-Notärzten ein sofortiges gezieltes Eingreifen vor Ort um schwerwiegende Folgen für den Betroffenen zu verhindern. Welche Erstmaßnahmen bei verschiedenen Notfällen im Kindesalter angezeigt sind wird von R. Rossi Universitätsklinik für Anästhesiologie Ulm in dieser Serie auf der Grundlage von Kasuistiken ausgeführt. Der Fall Ein jüngerer Kollege Assistenzarzt in einer Augenklinik verbringt seinen Sommerurlaub am Mittelmeer. Als am Strand eine hektische Suche nach einem "Medico" hörbar wird begibt er sich zu einer Ansammlung von erregt gestikulierenden Erwachsenen und Kindern. Am Boden liegt leblos auf dem Rücken ein etwa vierjähriger Junge. Er reagiert nicht auf äußere Reize. Er ist blaß die Lippen sind grau-zyanotisch verfärbt; es liegt offensichtlich ein Atemstillstand vor. Das Abdomen ist gebläht er hat erbrochen. An der A. carotis ist nur fraglich ein Puls zu tasten. Wie sich später herausstellt haben mehrere Kinder mit Luftmatratzen und Schlauchbooten aber ohne Schwimmhilfen im schnell tiefwerdenden Wasser gespielt wobei der Junge offensichtlich einem Beinahe-Ertrinkungsunfall zum Opfer gefallen ist und erst relativ spät von der "beaufsichtigenden" älteren Schwester aus dem Wasser geholt wurde. Der Arzt ergreift die Initiative. Er stellt die Indikation für Wiederbelebungsmaßnahmen im Sinne der respiratorischen Reanimation. Zum Freimachen der Atemwege dreht er den Kopf des Kindes vorsichtig auf die Seite und reinigt die Mundhöhle von Schleim und erbrochenen Speiseresten mit Hilfe eines T-Shirts das er um seine Finger wickelt. Danach beginnt er eine Atemspende über die Nase des Kindes mit einer Frequenz von etwa 25 Atemzügen pro Minute. Wegen der dabei hörbaren gurgelnden Geräusche inspiziert er den Rachen erneut und wiederholt die Reinigung des Rachenraumes von neuerlich regurgitiertem Mageninhalt. Zur Vermeidung einer weiteren Magenblähung versucht der Arzt den maximalen Beatmungsdruck bei mäßiger Überstreckung des Kopfes möglichst niedrig zu halten. Er verzichtet auch bewußt auf jegliche Manipulationen wie abdominelle Kompression Ausschütteln von Flüssigkeit aus den Atemwegen etc. ... ab
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