Bienen- und Wespengiftallergie; Dermatologie Folge 6 |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 7/ 1990; S. 087/ 55 - 090/ 60; (132 Jg.). 1990;
Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. B. Przybilla Dermatologische Klinik und Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. O. Braun-Falco) der Ludwig-Maximilians-Universität München Systemfische Reaktionen auf Hymenopterenstiche sind nicht selten Ihre Häufigkeit wurde für die Allgemeinbevölkerung in den USA mit 0 4 % bis 4 % angegeben. In der Schweiz erleiden 2 % bis 4 % im Laufe ihres Lebens allergische Reaktionen auf Insektenstiche. Als Auslöser sind in unserem geographischen Bereich nur Bienen und Wespen zahlenmäßig von Bedeutung. Insektenstichreaktionen können tödlich verlaufen. Bei einer großen Anzahl von Stichen kommt es durch die Toxinwirkung zu schweren Krankheitsbildern; bei ungünstiger Lokalisation vor allem im Bereich der oberen Luftwege kann bereits ein einzelner Stich ein gefährliches Zustandsbild verursachen. Insgesamt sind diese Möglichkeiten aber von untergeordneter Bedeutung; in den allermeisten Fällen liegt systemischen Reaktionen eine lgE-vermittelte allergische Reaktion vom Sofort-Typ (anaphylaktischer Typ) zugrunde. Fallbeispiel Anamnese Bei einem 54jährigen Mann kam es im Anschluß an einen Wespenstich in den Ringfinger der rechten Hand nach etwa zehn Minuten zum Auftreten einer generalisierten Urtikaria (Abb. 1 ) und einer Gesichtsschwellung weiterhin bemerkte der Patient eine mäßiggradige Atemnot. Nach notfallmäßiger Behandlung in der Ambulanz eines dem Unfallort. nahegelegenen Krankenhauses klangen die Symptome rasch ab. Frühere Wespenstiche waren ohne systemische Reaktion geblieben. Drei Wochen nach dem Vorfall stellte sich der Patient in unserer Klinik vor. Diagnostik Bei der Hauttitrationstestung mit Hymenopterengiften fanden sich sowohl für Bienen- als auch für Wespengift positive Reaktionen im Pricktest bei einer Konzentration von 100 µg/ml (Reaktionsschwellen-Konzentration). Die Bestimmung der spezifischen IgE-Antikörper im Serum ergab für Bienengift die RAST-(Radio-Allergo-Sorbent-Test-)Klasse 0 für Wespengift die RAST-Klasse 3. Im Basophilen-Histamin-Freisetzungstest führte die Inkubation mit Bienengift zu keinerlei diagnostisch bedeutsamer Histaminfreisetzung während nach Stimulation mit Wespengift konzentrationsabhängig zwischen 31 % bis 75 % des Gesamthistamins freigesetzt wurden. Spezifische IgG-Antikörper gegenüber Bienengift waren in einer Konzentration von 10 % gegenüber Wespengift in einer Konzentration von 20 % des Referenzwertes nachweisbar. Danach war unter Berücksichtigung der anamnestischen Angaben sowie der Hauttest- und RAST-Ergebnisse die Diagnose einer Wespengiftallergie zu stellen und die Indikation zur Hyposensibilisierung mit Wespengift gegeben. ... ab
Keyword(s): C20 - B1 Allergie Hypersensitivität - Hymenopteren
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