Reduzieren stationäre Heilverfahren die Arbeitsunfähigkeit? Eine sozialmedizinische Analyse |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 9/ 1990; S. 113/ 49 - 117/ 55; (132 Jg.). 1990;
Abstract: Dr. med. H. Piechowiak Bc. phil. Internist-Sozialmedizin Vertrauensärztlicher Dienst der LVA Niederbayern-Oberpfalz Regensburg Zusammenfassung Im Anschluß an stationäre Heilverfahren (HV) der Rentenversicherungsträger soll es nach früheren Studien zu einem teils erheblichen Rückgang der Arbeitsunfähigkeitszeiten kommen In der vorliegenden Untersuchung wurde die Arbeitsunfähigkeit (AU) vor und nach 117 HV von 67 Patienten einer Orts- und Betriebskrankenkasse ausgewertet die anschließend nicht aus dem Erwerbsleben ausschieden. Im Dreijahreszeitraum vor den HV ergaben sich im Mittel 88 4 Fehltage und während dreier Jahre nach den HV 80 3 Fehltage (nicht signifikant). Unter Berücksichtigung dieser Differenz von 8 Tagen (in drei Jahren) fallen bei einer durchschnittlichen HV-Dauer (incl. der sog. Schöntage) von 38 Tagen zusätzlich 30 AU-Tage pro HV an. Bei 34% der Heilverfahren waren weder in den drei Jahren vor noch im selben Zeitraum nach dem HV echte (also nicht HV-bedingte) Fehltage wegen des Leidens angefallen welches das HV veranlaßte. Es ergeben sich auch keine Hinweise dafür daß - gemessen an der AU - von den HV positive Effekte auf die AU wegen anderer Krankheiten ausgehen. Nach Maßgabe der AU-Zeiten ist somit ein Erfolg stationärer Heilverfahren nicht nachweisbar. Do Stationary Cures Reduce the Incapability of Working? A Social Medical Analysis: According to prior reports stationary cures (SC) performed by the institutions of social annuity-insurance are followed by a dramatic fall of days spent for incapability of working (IW). This study analysed the days of IW for 117 SC done by 67 patients belonging to two different sick-funds. During the three years before the beginning of the SC there were 88.4 days of IW and within the same period following the termination of the SC there were 80.3 days of IW (no significant difference). With an average duration of the SC of 38 days 30 additional days of IW will occur. In 34% of the SC there was not even a single day of IW during the whole six-year period caused by the disease which had to be cured. There is nothing supporting the idea that SC exert positive effects on the IW caused by other diseases. By measuring the days of incapability of working a positive effect of SC can not be demonstrated. ab
Keyword(s): G2 - E2 G2 N2 - E1 Sozialmedizin - Rehabilitation (auch: berufliche) - Arbeitsunfähigkeit(sbegutachtung)
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