Beurteilung des Blutdruckverhaltens bei Kurpatienten während und nach Kuren auf der Basis von RR-Selbstmessungen |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 19 (1990) 245. 1990;
Abstract: Institut z. Erforschung physiol. Rhythmen Bad Tatzmannsdorf M Kurmedizinische Grundlagen Vorsitz: E. BASSENGE Freiburg K. L. SCHMIDT Bad Nauheim 19 Kurpatienten mit labiler Hypertonie (11 Frauen 8 Männer) absolvierten eine komplexe Kur von dreiwöchiger Dauer mit C02-Wasserbädern Massagen Gymnastik etc. Die Patienten führten in jeder Woche 4Tage lang zu verschiedenen Tageszeiten Selbstmessungen ihres Blutdrucks unter Verwendung von automatischen RR-Meßgeräten mit optischer und akustischer Anzeige durch. Die RR-Selbstmessungen wurden von den Patienten nach ihrer Rückkehr an den Heimatort 10 Monate lang weitergeführt. Dadurch war es möglich Angaben über RR-Werte zu verschiedenen Tageszeiten und unbeeinflußt von Untersuchereinflüssen zu erhalten. Die Auswertung erfolgte für Patienten mit (Gr. 1) und ohne (Gr. 2) antihypertensive Pharmakotherapie getrennt. Der statischen Analyse wurden die Mittelwerte der Messungen einer Woche während der Kur bzw. die Mittelwerte der Messungen eines Monats in der Zeit nach der Kur zugrundgelegt. Unterschiede über die Zeit und zwischen den Gruppen wurden mit Varianzanalyse geprüft. In Gr. 1 waren die systolischen RR-Werte zu Kurbeginn deutlich höher als in Gr. 2 und sanken während der Kur auch deutlicher ab. Die Unterschiede zwischen den Gruppen und die RR-Abnahmen während der Kur sind statistisch gesichert. Die diastolischen RR-Werte waren in Gr. 1 ebenfalls höher als in Gr. 2 es traten jedoch während der Kur in beiden Gruppen keine wesentlichen RR-Abnahmen auf. In der Zeit nach der Kur wurden vor allem in Gr. 1 bereits nach 2 Monaten die zu Kurbeginn vorhandenen systolischen RR-Werte wieder erreicht. Die Werte des diastolischen Blutdrucks sanken jedoch in dieser Gruppe erst nach der Kur ab und blieben 6 Monatelang auf einem niedrigeren Niveau. Die Ergebnisse lassen es als wahrscheinlich erscheinen daß RR-Veränderungen während und nach der Kur in erster Linie von der Höhe der Ausgangswerte zu Kurbeginn abhängen. Die Tatsache daß Abnahmen des systolischen RR nur während der Kur solche des diastolischen RR jedoch auch noch nach der Kur festzustellen sind könnte dahingehend interpretiert werden daß die Beeinflussung des systolischen RR vorwiegend auf situative Komponenten jene des diastolischen Blutdrucks hingegen auf Regulationsverbesserungen durch die Kur zurückgeführt werden kann. ___MH
Keyword(s): Blutdruck - RR-Selbstmessungen - Kur
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