Das Engagement des Berliner Chirurgen Eduard Sonnenburg (1848-1915) für die Durchsetzung der operativen Therapie der Appendizitis und Perityphlitis |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 84 (1990) 623-626. 1990;
Abstract: Dr. sc. med. Bernd Luther Klinik für Chirurgie (Direktor: Prof. Dr. sc. med. Dr. h. c. H. Wolff) des Bereiches Medizin (Charité) der Humboldt-Universität zu Berlin Aber die Grosstat seines Lebens wurde die Pathologie und chirurgische Therapie der Perityphlitis und Peritonitis. Die Bearbeitung dieses Kapitels der äusseren Medizin und seine glänzenden Resultate auf diesem Gebiete stempelten ihn zu einem der Pioniere der Chirurgie der Peritonealhöhle. Diese fundamentalen Arbeiten sichern ihm nicht nur einen dauernden Platz in der Geschichte der Medizin, sondern auch des Epitheton ornans eines Wohltäters der Menschheit (1 ). Diese Worte des resümierenden Gedenkens fand Themistokles Gluck (1853-1942) 1915 in einem Nachruf auf den bekannten Berliner Arzt Sonnenburg. Sie kennzeichnen das wesentliche Verdienst dieses Chirurgen der einer operativen Behandlung der Appendizitis) in Berlin zum Durchbruch verholfen hatte. Sonnenburg wurde am 3. November 1848 in Bremen als Sohn eines Stadtschulrats geboren (Abb. 1). Nach Abschluß seines Medizinstudiums und der Promotion begann er 1873 seine chirurgische Ausbildung in Straßburg im Elsaß bei Albert Lücke (1829-1894) einem Schüler Bernhard von Langenbecks (1810-1887). Hier schrieb er eine vielbeachtete und noch nach seinem Tod neu aufgelegte Abhandlung über Verbrennungen und Erfrierungen. Im Jahre 1876 wurde ihm von der Straßburger Medizinischen Fakultät für die Schrift "Die pathologischen Luxationen des Kniegelenks" die venia legendi verliehen (14). Es folgte die Bekanntgabe neuer Methoden "... der Neurektomie des N. alveol inf. bei herabhängendem Kopfe" und "... der operativen Behandlung der Ektopia vesicae mittels Exstirpation der Harnblase" (9). Nach dem Weggang Rudolf Ulrich Krönleins) (1847-1910) stellte von Langenbeck Sonnenburg als 1. Assistenten und Leiter der Poliklinik im Königlichen Universitätsinstitut für Chirurgie in der Berliner Ziegelstraße ein. Dieses Amt versah Sonnenburg noch unter Ernst von Bergmann (1836-1907) bis 1883. Im gleichen Jahr wurde er zum a. o. Professor für Chirurgie berufen. Dennoch zog sich Sonnenburg in der Folgezeit in seine Berliner ärztliche Praxis zurück). Er entwickelte jedoch eine umfangreiche konsultative wie schriftstellerische Tätigkeit. So führte er chirurgische Operationen im Krankenhaus Moabit aus hielt Kurse und Vorlesungen an der Berliner Universität ab war Herausgeber der Deutschen Zeitschrift für Chirurgie und gehörte zu den Mitbegründern der "Freien Vereinigung Berliner Chirurgen" im Jahre 1886 (7). ... wt
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