Stellenwert des Ajmalin-Tests in der nichtinvasiven Diagnostik von Patienten mit Wolff-Parkinson-White-Syndrom |
Journal/Book: Herz/Kreislauf 22 (1990) 1 S.5-10. 1990;
Abstract: Universitätskrankenhaus Eppendorf II. Medizinische Klinik Abteilung Kardiologie (Direktor: Prof. Dr. W. Bleifeld) Hamburg Zusammenfassung Die frühzeitige Erkennung von Patienten mit Wolff-Parkinson-White-Syndrom und kurzer antegrader Refraktärzeit der akzessorischen Leitungsbahn stellt eine verantwortungsvolle Aufgabe für jeden Arzt dar. Diese Patientengruppe ist bei Auftreten von Vorhofflimmern infolge einer schnellen Überleitung auf die Herzkammern von Synkopen oder sogar vom Kammerflimmern bedroht. Bei sorgfältiger Anwendung nichtinvasiver Verfahren ist es jedoch möglich die Risikopatienten zu identifizieren. Dabei kommt vor allem dem Ajmalin-Test diagnostische und prognostische Bedeutung zu. Der Verlust der Präexzitation nach i.v. Injektion von 50 mg Ajmalin identifiziert die Patientengruppe mit langer Refraktärzeit der akzessorischen Leitungsbahn (> 270 ms) wogegen bei Fortbestehen der Deltawelle die Patienten mit kurzer Refraktärzeit ( 270 ms). also die Risikogruppe erkannt werden können. Der intermittierende Verlust der Deltawelle im Langzeit-EKG in seriellen Ruheelektrokardiogrammen und im Belastungselektrokardiogramm gibt ebenfalls einen Hinweis auf eine lange Refraktärzeit. Diese Verfahren haben im Gegensatz zum Ajmalin-Test jedoch den Nachteil daß der Nachweis einer Veränderung der Präexzitation infolge der geringeren Anzahl von EKG-Ableitungen und der verbesserten Überleitung über das spezifische Leitungssystem aufgrund des erhöhten Sympathikotonus nicht immer sicher möglich ist.
Keyword(s): Wolff-Parkinson-White-Syndrom plötzlicher Herztod nichtinvasive Verfahren Ajmalin-Test
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