Die Führung des Patienten durch den Badearzt

Journal/Book: Heilbad & Kurort 42 (1990) 9 S.155-156. 1990;

Abstract: * Vortrag am 16. Februar 1990 anläßlich eines Seminars zur Kurortmedizin in Bad Wiessee. Dr. med. Monika Koenigsbeck Bad Wiessee Zusammenfassung: Aus Sicht einer praktizierenden Badeärztin werden die therapeutischen Möglichkeiten bei der Behandlung von Kurpatienten in Bad Wiessee aufgezeigt. Es wird versucht dem vordergründigen Image eines Arztes 2. Klasse zu begegnen dem Kollegen ausgesetzt sind wenn sie statt einer Großstadt- oder Landpraxis sich in einem Kurort niederlassen und die Zusatzbezeichnung Badearzt führen. Als ich gebeten wurde im Rahmen der Blockvorlesung über "Die Führung des Patienten durch den Badearzt" zu sprechen war meine erste Reaktion ein Fluchtreflex. Die nächste Reaktion allerdings war: Warum nicht die Chance wahrnehmen und versuchen die Bedeutung des niedergelassenen Badearztes für den Patienten und den Ablauf seiner Kur darzustellen? Deshalb möchte ich mich sehr herzlich bei den Veranstaltern bedanken die mir das Wort erteilt haben. Die Universität liefert durch Forschung den wissenschaftlichen Unterbau für unsere Tätigkeit die Gemeinde- und Badeverwaltung ist für die technische Infrastruktur verantwortlich z. B. Einrichten von Räumen und Behandlungseinheiten Stellen öffentlicher Verkehrsmittel Instandhalten von Wegen und vieles mehr. Der Kur- oder Badearzt muß im Wissen um alle Möglichkeiten für jeden Patienten individuell einen Behandlungsplan aufstellen. Und wenn ich die Kosten die bei einer drei- bis vierwöchigen Kur durch Balneo- und/ oder Physiotherapie anfallen überschlage ist dies keine geringe Verantwortung. Die erste Kur-Arzt-Patienten-Begegnung ist von entscheidender Wichtigkeit und sollte ein genaues Bild des Patienten in seiner familiären psycho-sozialen und körperlichen Situation vermitteln damit alle therapeutischen Möglichkeiten die der Kurort bietet optimal eingesetzt werden können. So setze ich für eine Kurerstunternehmung grundsätzlich 45 Minuten an. . . .

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