Zum Nutzen der jährlichen ärztlichen Untersuchung der Brust für die Früherkennung des Mammakarzinoms |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 84 (1990) 453-457. 1990;
Abstract: Prof. Dr. sc. med. Klaus Ebeling Klinik und Poliklinik für Onkologie Bereich Medizin (Charité) der Humboldt-Universität zu Berlin (Direktor: MR Prof. Dr. sc. med. K. Ebeling) Zusammenfassung Gegenwärtig existieren noch Unsicherheiten über den Nutzen der jährlichen Untersuchung der Brust durch den Arzt und damit auch über die Berechtigung diese Methode als Screeningverfahren anzuwenden. Im Rahmen einer größeren krankenhausbezogenen Fall-Kontroll-Studie zur Untersuchung des Mammakarzinomrisikos betrug der Anteil von Frauen (bis 55. Lebensjahr) mit jährlicher ärztlicher Untersuchung (ÄU) 72 %. Alle Faktoren die als Indikator für eine intensivere ärztliche Betreuung angesehen werden können waren positiv mit der Durchuntersuchungsrate korreliert. Diese nahm jedoch mit zunehmendem Alter signifikant ab. Frauen mit ÄU wiesen bei der Diagnosestellung einen höheren Anteil kleinerer Tumoren und einen geringeren Anteil von Tumoren mit Lymphknotenmetastasierung auf. Obwohl der Nutzen der ÄU als Screeningmethode strenggenommen nocht nicht bewiesen ist wird das Verfahren da es einfach praktikabel ist und negative Folgen eines Screenings in unkontrollierbaren Größenordnungen nicht zu erwarten sind als Screeningmethode empfohlen. Wegen der niedrigen Sensitivität wird der Nutzen eines Screenings durch ÄU auch bei hohen Untersuchungsraten und bei guter Qualität jedoch deutlich unter der Effektivität liegen die für ein Mammographiescreening nachgewiesen werden konnte. wt
Keyword(s): Mammakarzinom Screening ärztliche Untersuchung der Brust
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung