Welchen Rat kann ich meinen Patienten geben wenn ich nach den immer wieder veröffentlichten Warnungen vor krebserzeugender UV-Strahlung gefragt werde? |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 19 (1990). 1990;
Abstract: Frage: Welchen Rat kann ich meinen Patienten geben wenn ich nach den immer wieder veröffentlichten Warnungen vor krebserzeugender UV-Strahlung gefragt werde? Antwort Je nachdem wie ernsthaft der Patient/die Patientin solche Bedenken äußert kann man kürzere oder längere Antworten geben. Vergleichsweise akzeptieren eben Patienten mit tiefsitzender Flugangst nicht die Argumente die bei sonstigen Flugpassagieren zu keiner wesentlichen (d. h. ihr Handeln beeinflussenden) Angst führen. Hier hilft möglicherweise nur das Aufzeigen folgerichtiger Verhaltensänderungen durch die ein (prinzipiell nie auszuschließendes) Risiko zu vermindern ist: Vermeidung aller als gefährdend angesehenen Situationen d.h. kein Sonnenbad kein Urlaub im Süden Benutzen von Sonnenschirmen bzw. Schirmmützen (praktizierbar wie - wenn auch aus anderen Gründen - die Gepflogenheiten von Damen aus höheren sozialen Schichten um die Jahrhundertwende zeigen) Tragen langärmeliger Jacken und Hosen sowie von Handschuhen auch und gerade an Hochsommertagen usf. Die Patienten denen diese Konsequenzen zu einschneidend erscheinen gehören nicht in die Gruppe der ernsthaft Ängstlichen; zumindest sind sie eher zum Anhören folgender Fakten bereit: Natürlicherweise enthält unsere Sonnenstrahlung im kurzwelligen Spektralbereich sowohl erythemerzeugende (und bräunende!) UV-B-Anteile (unter 315 nm) als auch bräunende (und erythemerzeugende!) UV-A-Strahlung (31 5-380 nm) an die sich unser Organismus allerdings offenbar adaptiert hat: Epidemiologen ermitteln als Inzidenz von ICD-verschlüsselten Hautkarzinomen bei denen eine UV-Induzierung angenommen wird oder als nachgewiesen gilt weniger als 20 pro 100000 Bundesbürger. Man kann diese Zahlen mit der Inzidenz bei anderen Erkrankungen (Herzinfarkt Lungenkarzinom) oder bei sonstigen sog. Lebensrisiken vergleichen und kommt damit - subjektiv verschieden aber deshalb nicht verwertlich - vielleicht zu einer anderen Wertung aIs manche (keineswegs alle) Dermatologen die berufsbedingt "hautnahe" öfter Hautschäden sehen als andere Ärzte oder Berufsgruppen. . . .
Keyword(s): UV-Strahlung
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