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December 2024

Katastrophenmedizin - eine neue Wissenschaft oder nur ein neuer Name?

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 84 (1990) 1135-1136. 1990;

Abstract: Prof. Dr. sc. med. Günter Jäschke Akademie für Ärztliche Fortbildung der DDR (Rektor: OMR Prof. Dr. sc. med. J. Großer) 1) Lehrstuhl Katastrophenmedizin 2) Lehrstuhl Chirurgie Seit einigen Monaten wird auch im medizinischen Sprachgebrauch der ehemaligen DDR der Terminus "Katastrophenmedizin" verwendet - sowohl zur Bezeichnung von Inhalten ärztlicher Tätigkeit und der Thematik von Lehrgebieten und wissenschaftlichen Veranstaltungen wie u. a. des 4. Brandenburger Symposiums der Gesellschaft für Notfallmedizin als auch zur Benennung von Institutionen wie der früheren Arbeitsgemeinschaft "Ausnahmebedingungen" der o. a. Gesellschaft von Lehrstühlen und Abteilungen an Bildungseinrichtungen. Hat sich denn - im Gegensatz zu anderen Ländern - in der ehemaligen DDR bis dahin niemand katastrophenmedizinischen Problemen zugewandt? Doch wenn auch nicht unter diesem Namen. Die Bewältigung solch folgenschwerer Schadensereignisse wie des Eisenbahnunglücks Langhagen 1964 des Verkehrsunglücks mit Katastrophencharakter Langenweddingen 1967 und des Explosionsunglücks mit Katastrophencharakter im Elektrochemischen Kombinat Bitterfeld 1968 die Analyse der Unglücksursachen und der Handlungen bei der Bergung und Rettung und insbesondere der medizinischen Hilfeleistung waren Gegenstand von wissenschaftlichen Untersuchungen die letztlich ihren Niederschlag in Rechtsvorschriften zum Katastrophenschutz fanden. Sie bestimmten auch den Inhalt der Lehre an der Akademie für Ärztliche Fortbildung und an medizinischen Hochschuleinrichtungen. Weitere Schadensereignisse in der ehemaligen DDR wie die Eisenbahnunglücke Lebus 1977 Erfurt-Bischleben 1981 und Blankenfelde 1983 der "Schnee-Jahreswechsel" 1978/79 und das Explosionsunglück im VEB Ölwerke Riesa 1979 aber vor allem Katastrophen im Ausland in einem für die ehemalige DDR unbekannten Ausmaß (Erdbeben Skoplje 1963 Bukarest 1967 EI Asnam 1980 Armenien 1988 Verkehrsunglück mit Katastrophencharakter Los Alfaques 1978 Brandkatastrophe Mexiko-City 1984 Explosionsunglück mit Emissionen toxischer Stoffe Bhopal 1984 Explosionsunglück mit Emission radioaktiven Materials Tschernobyl 1986) zwangen dazu Wissen über die Katastrophenverhütung und Katastrophenbekämpfung für das Gesundheitswesen aufzubereiten und zu vermitteln sowie in Verbindung mit dem Auf- und Ausbau der "Schnellen Medizinischen Hilfe" das Gesamtsystem des Katastrophenschutzes zu vervollkommnen. Das Wissensgut wurde teils dem vom jeweiligen Autor vertretenen Fachgebiet - Chirurgie Notfallmedizin Anästhesiologie Sozialhygiene/Organisation des Gesundheitswesens Radiologie/Strahlenschutzmedizin - zugeordnet teils zum "medizinischen Schutz der Bevölkerung" gezählt. Nach den bis in die 60er Jahre zurückreichenden Einzelaktivitäten wurden an der Akademie für Ärztliche Fortbildung im engen Zusammenwirken zwischen dem damaligen Lehrstuhl Militärmedizin und den Lehrstühlen Notfallmedizin und Chirurgie seit 1985 - parallel zur Umorientierung der Zivilverteidigung (heute Zivilschutz) - planmäßig und zunehmend militärmedizinische Lehrveranstaltungen durch katastrophenmedizinische ersetzt. ... wt


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