Störbeeinflussung von implantierten Herzschrittmachern durch apparative Physiotherapie |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 84 (1990) 443-447. 1990;
Abstract: Prof. Dr. sc. med. Hans Volkmann Klinik für Innere Medizin (Direktor: OMR Prof. Dr. sc. med. G. Wessel) und Institut für Physiotherapie (Direktor: MR Prof. Dr. sc. med. R. Callies) des Bereiches Medizin der Friedrich-Schiller-Universität Jena Zusammenfassung Über das Ausmaß und die Risiken einer Störbeeinflussung implantierter Herzschrittmacher (HSM) durch apparative Physiotherapie bestehen nach wie vor Unklarheiten. Wir prüften deshalb bei 135 HSM-Patienten die HSM-Störbeeinflußbarkeit durch unterschiedliche apparative Physiotherapiemethoden (niederfrequenter Impulsstrom Ultraschall Kurzwelle). Untersucht wurden die derzeit in der DDR implantierten HSM-Modelle des VEB TuR Werk Ultraschalltechnik Halle und der Firma "Biotronik" Berlin (West). Durch Einwirkung niederfrequenter Ströme kam es bei 93 % der untersuchten Patienten zu Funktionsstörungen des HSM. Die Anwendung der Kurzwellentherapie (Spulenfeld und Kondensatorfeld) führte bei 63 % der Patienten zu Störbeeinflussungen der implantierten HSM; die Störungen der HSM-Funktion erwiesen sich als schwerwiegend und nicht vorhersehbar. Die Rate der Fehlsteuerungen war abhängig vom Physiotherapiemittel dem Applikationsort und dem HSM-Typ bzw. -Fabrikat. Durch Auflage eines Permanentmagneten auf den implantierten HSM konnte jegliche Fehlsteuerung verhindert werden. Ultraschallapplikation (Gleichschall und Impulsschall) beeinflußte in keinem Fall die Schrittmacherfunktion. Die Anwendung apparativer Physiotherapie bei HSM-Patienten erfordert somit insgesamt ein differenziertes Vorgehen. wt
Keyword(s): Herzschrittmacher apparative Physiotherapie Störbeeinflussung
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