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December 2024

Stellungnahme zur Arbeit "Zum Problem der Listeriose im Kindesalter" von J. Külz und H. Krebs in der Z. ärztl. Fortbild. 84 (1990) 81-84

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 84 (1990) 1009-1010. 1990;

Abstract: Dr. sc. med. Werner Handrick Klinik für Kindermedizin (Direktor: OMR Prof. Dr. sc. med. W. Braun) des Bereiches Medizin der Karl-Marx-Universität Leipzig Wir können uns der Meinung der Autoren daß es notwendig ist routinemäßig serologische Untersuchungen bei allen Schwangeren durchzuführen um eine eventuell bestehende Listeriose zu erkennen nicht anschließen. Einerseits ist die Listeriose-Serologie bekanntlich sehr unzuverlässig andererseits könnte selbst wenn dies nicht so wäre das Ergebnis dieser Seroreaktion im Falle eines klinischen Listerioseverdachts bei einer Schwangeren sowieso nicht abgewartet werden denn dann muß nach Entnahme einer Blutkultur (oder mehrerer) sofort mit einer adäquaten Chemotherapie begonnen werden (3 5 6 10 15). Nur dann besteht die Chance daß das Kind überlebt bzw. u. U. sogar gesund zur Welt kommt. Der Begriff "Durchseuchung" sollte wohl besser nicht mit Listerien in Zusammenhang gebracht werden. Wie will man eine "Durchseuchung im Schulalter" feststellen? Über die Bedeutung des direkten Tierkontaktes für die menschliche Listeriose gehen die Meinungen bekanntlich auseinander. Viel wichtiger sind diesbezüglich wohl Lebensmittel. Zu den Lebensmitteln durch die Listerien auf den Menschen übertragen werden können gehören neben den in der Arbeit genannten auch Käse Fisch und Blattgemüse (14). Ein Erregernachweis in 1 - 2 h dürfte schwerlich zu erbringen sein (was ist ein "spezifischer" Erregernachweis?) Bei der Therapie einer Listeriose empfehlen die meisten Autoren heute die (zumindest in vitro synergistisch wirkende) Kombination von Ampicillin und Gentamicin (2). In Anbetracht der evtl. schon bestehenden bzw. sich entwickelnden Meningitis sollte immer eine hohe Ampicillindosis gewählt werden (keinesfalls nur 100 mg/kg). Eine Ampicillinresistenz ist noch immer eine extreme Ausnahme! Penicillin G sollte heute nicht mehr verwendet werden. Erythromycin zeigt zwar eine In-vitro-Wirksamkeit gegen Listerien kommt aber in praxi beim Neugeborenen kaum in Betracht (wirkt bakteriostatisch schlechte Liquordiffusion i. v. Gabe oft mit Nebenwirkungen). Eine Therapiedauer von 3 Wochen dürfte nur selten notwendig sein (wir haben noch kein Rezidiv einer Listerien-Meningitis beobachtet). Als Alternative ist neben dem genannten Rifampicin noch Trimethoprim-Sulfonamid i. v. zu nennen (z. B. bei Penicillin/Ampicillin-Allergie) (1 4 9 11 12). Daß es wie die Autoren schreiben auch eine chronische Listeriose gibt darf heute bezweifelt werden. ... wt


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