Die chronobiologische Untersuchung Chronobiologie Folge 2 |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 36/ 1990; S. 552/ 66 - 556/ 69; (132 Jg.). 1990;
Abstract: Dr. med. Dipl. Biochem. E. Haen Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologie Ludwig-Maximilians-Universität München Wir fangen gerade erst an die biologische Zeitstruktur des Menschen in ihren Grundzügen zu verstehen. In dieser Serie erläutern Experten verschiedener Disziplinen sowohl die Grundlagen der Chronobiologie als auch Aspekte die heute bereits für die praktische ärztliche Tätigkeit Bedeutung in Diagnostik und Therapie erlangt haben. Der wichtigste Unterschied zwischen einer herkömmlichen medizinischen Untersuchung und einer chronobiologischen Untersuchung besteht in der Zahl der durchgeführten Bestimmungen. Dabei gibt es drei Gesichtspunkte zu beachten: - Welche Meßinstrumente sollen eingesetzt werden? - Wieviele Messungen soll man durchführen und in welchem zeitlichen Abstand? - Wie sollen die Meßergebnisse ausgewertet werden? Im folgenden werden diese Punkte am Beispiel zirkadianer Variationen diskutiert. Auf biologische Rhythmen mit kürzeren oder längeren Perioden sind die Überlegungen analog zu übertragen. Meßinstrumente Ideal sind automatische Meßgeräte die die folgenden Kriterien erfüllen: - Sie sollen Batterie-betrieben und damit unabhängig von einem Kabelanschluß arbeiten. - Sie sollen tragbar sein damit der Patient oder Proband das Gerät während des Meßzeitraums ständig bei sich haben kann. - Die Meßdaten sollen gespeichert werden können (Ausdruck elektronische Datenträger). Diese Forderungen sind Maximalforderungen die für die meisten Aufgaben noch längst nicht erfüllt sind. Am einfachsten ließen sie sich für die Erfassung der Körpertemperatur realisieren. Hierfür gibt es bereits dünne Thermoelemente die in den Enddarm eingeführt werden. Das Tragen ist für den Probanden mit relativ wenigen Unannehmlichkeiten verbunden. Die Steuerung der Messungen und die Speicherung der Daten erfolgt durch kleine Geräte die an einem Gürtel um die Hüften befestigt werden. Schwieriger wird es wenn der Blutdruck unter Alltagsbedingungen über einen längeren Zeitraum gemessen werden soll. Handmessungen scheiden wegen des hohen Arbeitsaufwandes nahezu aus. Auf diese Weise könnten ohnehin Blutdruckschwankungen unter alltäglichen Belastungssituationen nicht erfaßt werden. Ideal wären kontinuierliche intravasale Blutdruckmessungen die jedoch wegen der Unannehmlichkeiten und der Gefahren für den Patienten nicht routinemäßig durchgeführt werden können [10]. ... ab
Keyword(s): G7 Chronobiologie
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