Trinkkuren |
Journal/Book: In: H. DREXEL G. HILDEBRANDT K. F. SCHLEGEL u. G. WEIMANN (Hrsg.): Physikalische Medizin Band 1. Hippokrates-Verlag Stuttgart 1990 S. 199-211.. 1990;
Abstract: Trink- oder Brunnenkuren gehören zu den traditionellen Kurformen. Das Verständnis ihrer Wirkungsweise hat sich im Laufe der Jahrhunderte allerdings mehrfach grundlegend gewandelt was schon durch den Wechsel der Dosierungsvorschriften deutlich wird. Während z. B. im 16. Jahrhundert empfohlen wurde bis über zehn Liter Wasser pro Tag zu trinken war es in späteren Jahrhunderten zeitweise üblich Heilwasser in kleinsten quasi homöopathischen Dosen zu sich zu nehmen. Heute besteht eine große Diskrepanz zwischen der nach wie vor weiten Verbreitung der Trinkkur in den Kurorten und der teilweise pauschalen Ablehnung dieser Therapieform durch große Teile der Ärzteschaft (vgl. 4). Trinkkuren können vor allem auf den Verdauungstrakt Stoffwechselfunktionen sowie die ableitenden Harnwege wirken (Tab. 1). Wirkungsweise In der Literatur wird darauf hingewiesen daß das Trinken im Rahmen von Trinkkuren über den normalen nutritiven Reizablauf hinausgeht und somit eine besondere Beanspruchung für die Regulationssysteme des Wasser- und Elektrolythaushaltes darstellt (28). Hieraus ergibt sich nach Leskovar ein therapeutisches Üben das zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit der betroffenen Organsysteme führt. Die Untersuchung von Kurwirkungen unter adaptationsphysiologischen Gesichtspunkten hat ergeben daß ein wesentliches Wirkprinzip dieser Therapieform in der Auslösung funktionell-adaptiver Prozesse besteht die auf dem Hintergrund vegetativer Gesamtumschaltungen ablaufen (Lit.Übers. s. 22). Die therapeutischen Einzelanwendungen besitzen hierbei Reizcharakter und führen u. a. zu einer Aktivierung des Hypophysen-Nebennierenrindensystems. . . .
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