Transösophageale Echokardiographie |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 45/ 1990; S. 705/ 41 - 706/ 42; (132 Jg.). 1990;
Abstract: Prof. Dr. med. R. Erbel II. Medizinische Klinik und Poliklinik Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Lungenemphysem Übergewicht Thoraxdeformierung und/oder starke Dyspnoe erschweren die Anlotung des Herzens und der großen Gefäße mittels transthorakaler Echokardiographie. Durch die transösophageale Anlotung werden diese Limitationen der echokardiographischen Diagnostik überwunden. Zusätzlich bietet die transösophageale Echokardiographie im Vergleich zur transthorakalen Untersuchung ein höheres Auflösungsvermögen und somit eine bessere Detailerkennung da hochfrequente Schallköpfe verwendet werden und das Herz ohne Interposition der Thoraxwand angelotet werden kann. Aufgrund dieser Untersuchungsbefunde können therapeutische Entscheidungen oft ohne weitere diagnostische Maßnahme getroffen werden. Die transösophageale Echokardiographie wird heute bei 10 bis 15% der untersuchten Patienten zusätzlich zur transthorakalen Untersuchung unter Verwendung mono- und biplaner Sonden eingesetzt. Sowohl sichere als auch relative Indikationen wurden definiert (Tabelle). Sichere Indikationen Für den Nachweis einer Aortendissektion ist die transösophageale Echokardiographie die Methode der Wahl. Mit ihrer Hilfe kann eine Typisierung mit Lokalisationsdiagnostik und eine Unterscheidung von wahrem und falschem Lumen durch ein differentes Flußverhalten im Farbdoppler erfolgen. Einrißstellen der Membran Pleura- und Perikardergüsse sowie Aorteninsuffizienzen werden sicher erfaßt. Für die transösophageale Echokardiographie wurden eine hohe Sensitivität und Spezifität sowie voraussagbare Genauigkeit nachgewiesen die von der Computertomographie und Angiographie nicht übertroffen wurden. Noch im Aufnahmezimmer ist die Festlegung der Therapiestrategie ohne Zeitverlust möglich. Neben Klinik und Labordiagnostik ist die Echokardiographie das dritte Standbein in der Diagnostik der infektiösen Endokarditis. Aufgrund des hohen Auflösungsvermögens der transösophagealen Echokardiographie gelingt der Nachweis von Klappenveränderungen noch bevor eine Klappendestruktion mit konsekutiver Insuffizienz entsteht. Damit wird eine frühe Diagnostik und Therapie mit der Hoffnung auf eine verbesserte Prognose für diese Patienten möglich. Gegebenenfalls auftretende Komplikationen werden rechtzeitig erfaßt. Dies trifft auch für Patienten mit Klappenprothesen zu bei denen transthorakal eine Insuffizienzdiagnostik in Mitralposition selten gelingt. Mittels transösophagealer Echokardiographie jedoch können Insuffizienzjets lokalisiert und in ihrem Ausmaß semiquantitativ beschrieben werden. Dies ist besonders bei Doppelklappenprothesen ein entscheidender Vorteil da bei diesen Patienten auch mittels Herzkatheter eine linksventrikuläre Angiographie zur Darstellung einer möglichen Mitralklappeninsuffizienz nicht durchgeführt werden kann. ... ab
Keyword(s): E1 Echokardiographie (transösophageale)
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