Prophylaxe bösartiger Neubildungen

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 84 (1990) 859-864. 1990;

Abstract: Prof. Dr. sc. med. Klaus Ebeling Klinik und Poliklinik für Onkologie des Bereichs Medizin (Charité) der Humboldt-Universität zu Berlin (Direktor: MR Prof. Dr. sc. med. K. Ebeling) Zusammenfassung In der Krebsbekämpfung wird der Prophylaxe in Form der primären Prävention (Krebsverhütung) und der sekundären Prävention (Früherkennung und -behandlung) eine zunehmende praktische Bedeutung beigemessen. Für die meßbare Verminderung der Neuerkrankungen an Krebs bilden Veränderungen der Ernährungs- und Rauchgewohnheiten in der gesamten Bevölkerung die wichtigsten Ansatzpunkte. Zigarettenrauchen ist nicht nur für die Mehrzahl der Lungenkrebse verantwortlich sondern auch für eine Anzahl bösartiger Neubildungen anderer Lokalisationen. Empfehlungen für eine physiologisch ausbalancierte Kost dienen ebenfalls der Krebsverhütung und sollten sich auf mäßigen Energiegehalt vor allem Fettreduktion der Nahrung bei ausreichender Vitaminzufuhr und ausreichendem Balaststoffgehalt konzentrieren. Zur Krebsfrüherkennung dienen die rasche Abklärung aller krebsverdächtigen Symptome eine verstärkte Anwendung einfacher Methoden zur Suche nach Präneoplasien und Frühstadien bösartiger Neubildungen in der ärztlichen Praxis (insbesondere ärztliche Untersuchung und Selbstuntersuchung der Brust gynäkologische Untersuchungen digitale rektale Untersuchung) sowie ein Screening auf ausgewählte bösartige Neubildungen (Zervixkarzinom Mammakarzinom) durch Anwendung einfacher und zuverlässiger Suchtests. Gegenwärtig übertrifft der Nutzen der sekundären Prävention noch den von Maßnahmen zur Krebsverhütung. Auf lange Sicht können diese aber spürbarer zur Verminderung der Erkrankungshäufigkeit und Sterblichkeit an Krebs beitragen wenn es gelingt akzeptable Zielstellungen zu erreichen. wt

Keyword(s): Bösartige Neubildungen Prophylaxe Früherkennung

Zurück | Weiter