Neues in der Onkologie? |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 17/ 1990; S. 271/ 39 - 272/ 40; (132 Jg.). 1990;
Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. Uta Bruntsch 5. Medizinische Klinik und Institut für medizinische Onkologie und Hämatologie Klinikum der Stadt Nürnberg Neue Entwicklungen in der Zytostatikatherapie ist der Titel eines Beitrages (S. 273/43) in dem vorliegenden Teil der Praktischen Onkologie. Ist dieser Titel zu vielversprechend muß der Beitrag enttäuschen? Die Beantwortung dieser Frage hängt offenkundig von der Erwartungshaltung des Lesers ab. Fortschritte in der Medizin kommen selten in großen Sprüngen. Kein realistischer Onkologe erwartet für die nahe Zukunft den großen Durchbruch bei der Krebsbehandlung. Trotzdem gab es in den letzten Jahren Entwicklungen die das Leben Krebskranker verlängert oder erleichtert haben. Ein Behandlungsziel mit weniger Nebenwirkungen weniger Krankenhausaufenthalten oder kürzeren Therapiedauern zu erreichen ist durchaus die Mühe langwieriger Studien wert. Die Wahl zwischen verschiedenen Therapieformen darf die Lebensqualität prinzipiell nicht außer acht lassen. Dies gilt besonders bei nicht kurativem Behandlungsansatz. Die Messung der Lebensqualität bzw. ihrer Minderung unter Therapie ist deshalb heute genauso häufig Inhalt von Studien wie die Frage nach der Zahl der Remissionen. Zytostatika Die Verringerung der Nebenwirkungen war die wesentliche Motivation für die Entwicklung einiger neuer Derivate altbekannter Zytostatika; dies gilt z. B. für Epirubicin oder Carboplatin. Fortschritte bei der Chemotherapie sind aber auch durch einen geänderten Einsatz bekannter Zytostatika erreichbar. Die tägliche orale Gabe von Etoposid nützt z. B. dessen ausgeprägte Zellzyklusabhängigkeit besser aus und führt bei fast völligem Fehlen von subjektiven Nebenwirkungen zur vollen Nutzung der therapeutischen Potenz dieses Medikaments. Als Beispiel einer biologischen Modulation geht R. Becher in seinem Beitrag (S. 273/43) auf die Kombination von Fluorouracil und Leucovorin ein. Es kann heute kein Zweifel mehr daran bestehen daß durch diese Kombination die Therapieergebnisse bei einigen Tumoren z. B. beim kolorektalen Karzinom deutlich verbessert wurden. Ob sich durch das Hinzufügen von Interferon diese Ergebnisse weiter verbessern wird dagegen zur Zeit erst noch in mehreren Studien untersucht. Psychoonkologie Ein weiterer Beitrag in diesem Heft ist einem psychoonkologischen Thema gewidmet. H. W. Kappauf u. W. M. Gallmeier nehmen zu einem im Oktober 1989 im Lancet erschienenen Artikel Stellung (S. 276/48). ... ab
Keyword(s): G2 Medizinische Onkologie
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