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December 2024

Gallensteine und kein Ende?

Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. 84 (1990) 183-185. 1990;

Abstract: Prof. Dr. Hans Berndt Klinik für Innere Medizin der Charité Berlin Der Kommentar "Ist die Cholelithiasis eine Krankheit?" (Z. ärztl. Fortbild. 83 (1989) 443-444] fand bei den Lesern ein lebhaftes Echo und löste eine Fülle individueller Anfragen von Ärzten und Kranken aus. Im Mittelpunkt stand die Frage nach der Indikation zur Operation oder zu alternativen Behandlungsverfahren. Trotz vieler Referate über die moderne Therapie des Gallensteinleidens in der Zeitschrift für ärztliche Fortbildung bestehen noch viele Unklarheiten über Möglichkeiten und Grenzen der endoskopischen medikamentösen und physikalischen Verfahren. Dies soll aber nicht der Gegenstand unseres Kommentars sein; wir gehen gesondert darauf ein. Wer - wie der Erstautor dieses Kommentares - täglich mit Gallensteinkranken zu tun hat insbesondere aber mit denen die an schweren Komplikationen leiden; zuweilen nach mehreren Operationen Strikturen der Gallengänge intrahepatische Konkremente Cholangitis und Leberabszesse aufweisen; die nicht mehr operabel sind - der ist beeindruckt von dem was endoskopische Therapie Interventionsradiologie und Stoßwellenlithotripsie vermögen die der Operation keine Konkurrenz machen diese vielmehr wohltuend ergänzen und auch dann noch helfen können wenn die Chirurgie am Ende ist. Zugleich taucht die Frage auf warum die Cholelithiasis mit ihren Ursachen und Folgen in unserem Lande von der medizinischen und biologischen Forschung so stark vernachlässigt wird. Vielleicht ist die Bedeutung des Problems nicht im Bewußtsein der Gesundheitspolitiker und Wissenschaftler? Die DDR ist ein Endemiegebiet für Gallensteine deren Prävalenz in der unausgewählten scheinbar gesunden Bevölkerung höher ist als in anderen europäischen Ländern in denen methodisch vergleichbare Populationsstudien gemacht wurden. Unter einer Reihe von möglichen pathogenetischen Faktoren erweist sich bei multivariater Analyse die familiäre Häufung - wohl als Indikator einer genetisch bestimmten Disposition - als am stärksten wirksam (H. Berndt D. Nürnberg und H. Pannwitz unveröffentlicht). Der Prävention sind damit bestimmte Grenzen gesetzt. Die wichtigen Einflußfaktoren (positiv mit der Erkrankungshäufigkeit an Gallensteinen verknüpft): höheres Lebensalter weibliches Geschlecht und steigende Zahl der Geburten können und wollen wir nicht verändern. Es bleibt dann die Lebensweise vor allem das damit zusammenhängende Übergewicht. ... wt


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