Operation von Hirnmetastasen |
Journal/Book: MMW - Nr. 26/ 1990; S. 418/ 26; (132. Jg.). 1990;
Abstract: Prof. Dr. med. P. W. Ascher Dr. med. J. Legat Dr. med. H. Eder Dr. med. B. Super Universitätsklinik für Neurochirurgie A-Graz. Die verbesserte und frühzeitigere Diagnose von Hirngeschwülsten läßt in unserer Klinik heute zunehmend singuläre Hirnmetastasen zur Aufnahme und Behandlung kommen. Rückblick In der Ära vor Computertomographie und Kernspintomographie fanden wir in den Jahren 1950-1980 unter allen Hirngeschwülsten 9 5% (232) diagnostizierte sekundäre Geschwülste. Aus dieser Serie operierten wir 141 durch Totalexstirpation. Wegen der vergleichbar geringen Zahl (50 Operationen pro Dekade oder 5 operierte Hirnmetastasen pro Jahr) erfolgte damals keinerlei statistische Bewertung. Material Als Zäsur in unserem Behandlungsregime heute sind neben der verbesserten Diagnostik die besseren Narkosetechniken die neuen operativen Techniken und die Möglichkeiten der konsequenten Nachbehandlung anzusehen. In den letzten 10 Jahren haben wir 196 Hirnmetastasen (99 Frauen 97 Männer; Durchschnittsalter über 56 Jahren) operiert. Am häufigsten traten Hirnmetastasen nach Lungenkarzinom (26 5%) auf gefolgt von Metastasen nach Mammakarzinom (16 32%) Melanomen (13 2%) und Hypernephromen (7 14%). Bei Männern war das Lungenkarzinom (42 2%) der am häufigsten anzutreffende Primärtumor gefolgt von undifferenzierten Karzinomen (14 4%) Melanomen (10%) und diversen anderen (11 11%); bei Frauen war es das Mammakarzinom (32 32%) gefolgt von Melanomen (16%) Lungenkarzinom (11%) undifferenzierten Karzinomen (9 09%) Hypernephromen (8 08%) und diversen anderen (17 57%). Von 196 solchen Patienten hatten 83 67% eine singuläre Hirnmetastase 16 32% multiple (mindestens zwei) Metastasen. 27mal mußte ein lokales Rezidiv nachoperiert werden. Topographisch fanden sich die Metastasen im Frontal- Parietal- Temporal- oder Okzipitallappen im Stammhirn oder in den Kleinhirnhemisphären; 8 Metastasen betrafen auch die Calvaria. Die Untersuchung bezüglich Lokalisation und Histologie zeigte ein Überwiegen von parieto-okzipitalen Metastasen beim primären Mammakarzinom (62 50%) sowie beim primären Lungenkarzinom (39%). Die übrigen malignen Prozesse ließen keine signifikante Bevorzugung von bestimmten Hirnregionen erkennen. Allerdings läßt die kleine Zahl der operierten Hirnmetastasen keine endgültigen Aussagen zu. Technik Hier ist zu sagen daß die Exstirpationstechnik durch die Einführung des intraoperativen Ultraschalls des Mikroskopes der diversen Laser und selten auch des Ultraschallaspirators (bei Sekundärgeschwülsten harter Dickdarmkarzinome) den operativen Ansatz bzw. Zugang völlig verändert hat. Das Ziel selbst die Totalexstirpation blieb natürlich unverändert. ... Schm
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