Phytopharmaka in Gefahr?

Journal/Book: Zeitschrift für Phytotherapie. 1990; 11: 7-9.

Abstract: Der Stellenwert von Phytopharmaka in der Therapie konnte seit Bestehen des Arzneimittelgesetzes 1976 durch die Arbeit der Kommission E und die Publikation zahlreicher Monographien gefestigt und ausgebaut werden. Phytopharmaka mit gesicherter Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit werden dem Arzt auch in Zukunft zur Verfügung stehen. Für die außerhalb der Apotheke vertriebenen sogenannten > Vorbeugungsmittel« nach § 44 Absatz 1 Arzneimittelgesetz sieht die 4. Novelle zum Arzneimittelgesetz im Verbund mit den Prüfrichtlinien nach § 26 AMG wesentliche Zulassungserleichterungen vor. Die Behauptung, daß den Phytopharmaka > der Tod drohe«, entbehrt somit jeder Grundlage. Diese günstige Einschätzung der Situation wäre jedoch grundlegend zu revidieren, wenn bei Phytopharmaka auf den Nachweis von Qualität, Wirksamkeit oder Unbedenklichkeit verzichtet würde mit der Folge, daß diese Mittel lediglich als traditionelle Arzneimittel registriert werden. Eine derartige Regelung könnte mittelfristig diese Arzneimittelgruppe aus der ärztlichen Therapie verschwinden lassen.

Zurück | Weiter