Zur Problematik der Kurerfolgsbeurteilung

Journal/Book: Kompendium der Balneologie und Kurortmedizin Sonderdruck (c) Steinkopff Verlag Darmstadt 1989. 1989;

Abstract: Fakultät für Medizin der Technischen Universität München Augsburs Worte zur Kritik Die Problematik der Kurerfolgsbeurteilung ist vielschichtig die Meinungen über die Kur sind breit gefächert oft sehr kontrovers. Das klingt dann beim Kritiker so: "Sie gehen als eingebildete Kranke zu einer Kur die nicht nötig ist - als ausgebildete Kranke kommen sie zurück von einer Kur die keinen Erfolg brachte." Die Befürworter der Kur halten dagegen: "Kuren sind im Gesundheitswesen unersetzlich und gewinnbringend für die gesamte Volkswirtschaft." Nach einigen Jahren relativer Ruhe an der Kurfront läßt nun in neuerer Zeit vor allem Prof. Kanzow aus Bonn keine Gelegenehit aus gegen die Kur zu Felde zu ziehen. Etwa so: "Das Kurwesen hat für die Gesunderhaltung oder Linderung der Leiden keine die hier laufend gemachten Ausgaben rechtfertigende Bedeutung. Als typisches Produkt der deutschen Sozialgeschichte ist der sehr geringe medizinische Wert stets verschleiert worden." Prof. Mäurer früher leitender Arzt der BfA behauptet: "Es ist bis jetzt nie durch wissenschaftlich abgesicherte Versuche eindeutig bewiesen worden daß das System der Kuren wirksam ist." Das sagt ein Mann der es eigentlich besser wissen müßte. Denn wenn man - aus welchen Gründen auch immer - an den sozialmedizinischen Erfolgskriterien zweifeln will den eindeutigen medizinischen Nachweis durch namhafte Universitätskliniker dürfte doch wohl keiner ernsthaft in Zweifel ziehen. Otto Peter Schmid Bad Reichenhall ein durchaus kritischer Betrachter der Kurszene schreibt: "Chronisch Kranke können heute bei rechtzeitiger geeigneter Behandlung die gleiche Lebenserwartung haben wie Gesunde. Chronisches Siechtum ist nicht mehr Schicksal sondern eher Symptom versäumter Prävention und unterlassener Rehabilitation. Die kombinierte Behandlung im richtigen ... hl

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