Bedürfnisse und Möglichkeiten der ergotherapeutisch ausgerichteten Rehabilitation von Patienten mit chronischer Polyarthritis am Wohnort; Internationaler Kongreß für Physikalische Medizin Balneologie und Bioklimatologie und 94. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation Freiburg im Breisgau 12.-14. Oktober 1989 |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 18 (1989) 275. 1989;
Abstract: Arbeitsgemeinschaft für Sozialmedizinische Forschung und Beratung Rosenheim Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) in Auftrag gegebenen Projektes im Landkreis Rosenheim (Bayern) zur Verbesserung der kontinuierlichen und damit wohnortsnahen Behandlung und Rehabilitation von Patienten mit einer gesicherten chronischen Polyarthritis wurden die Bedürfnisse die Möglichkeiten und die Grenzen einer wohnortsnahen Ergotherapie erhoben und analysiert. Hierzu wurden bei den Modellpatienten unter anderem auch die Funktionskapazität mittels Fragebögen und Hausbesuchen durch Ergotherapeuten erfaßt. Die allgemeine Funktionskapazität wurde mit dem Hannoveraner Funktionsfragebogen (FFbH-K) ermittelt. Dabei müssen 42 1 % der Patienten (n = 125) als wenig 30 6 % als mäßig 19 0 % als erheblich und 8 3 % als vollständig funktionell eingeschränkt eingestuft werden. Die solcherart ermittelte Funktionskapazität korreliert am engsten mit der gleichzeitig erhobenen Schmerzintensität (0 54) zunehmend weniger stark mit dem Allgemeinbefinden (0 43) den regelmäßigen sozialen Kontakten (0 33) sowie der Ängstlichkeit (0 17; Pearson Corr. min = 0; max = 1 0). Der Vergleich der allgemeinen Funktion mit derjenigen der Hand zeigt deren Parallelität deutlich. Die eingeschränkte Kraft und wohl nicht so sehr die Deformitäten scheinen die Ursache für die Funktionsminderungen auch der Hände zu sein: 58 1 % der befragten Patienten beklagen eine auf ein Viertel oder weniger eingeschränkte Kraft und nur 8 9 beurteilen ihre Kraft als wenig eingeschränkt. Die mehr qualitativ-beschreibende Analyse der Funktionsdefizite und der verbleibenden Möglichkeiten durch Hausbesuche bildete die Grundlage zur Ermittlung insbesondere des Grades an Selbständigkeit bzw. Hilflosigkeit und der Verbesserung derselben durch Beratung Einschaltung von Hilfsdiensten und Einsatz von Hilfsmitteln. Die semiquantitative Analyse des ergonomischen Verhaltens zu Hause ergab wertvolle Hinweise für die Gestaltung der wohnortnahen Ergotherapie. hl
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