Indikationen und Methoden der Bewegungstherapie im Wasser - Internationaler Kongreß für Physikalische Medizin Balneologie und Bioklimatologie und 94. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation Freiburg im Breisgau 12.-14. Oktober 1989 |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. KIim. 18 (1989) 316. 1989;
Abstract: em. Professor für Physikalische Medizin der Universität Freiburg i. Br. Während der letzten Jahrzehnte sind besonders in Kurorten zahlreiche Bewegungsbäder gemäß DIN 196643 entstanden. In diesen können bei Wassertemperaturen von 32 ° bis 35 ° C Krankheiten Funktionsstörungen und Behinderungen des lokomotorischen Systems mit jeweils geeigneter Methodik behandelt werden. Kontraindikationen sind eigentlich bei richtiger Durchführung nur einige Hautkrankheiten und Hydrophobie. Der Wasserauftrieb wird genutzt zur neuromotorischen Inhibition zur Automobilisation der Gelenke zur Erleichterung der Muskel-Bindegewebsdehnung sowie zur Korrektur von Haltungs- und Bewegungsmustern. Die Wasserviskosität kann zur Muskelkräftigung und für Koordinationsübungen eingesetzt werden. Grundgesetz jeder wirksamen Gruppen- und Einzelbehandlung ist: die zu behandelnde Region muß sich unter Wasser befinden. Wenn also Haltung und Innervation des ganzen Körpers korrigiert werden müssen ist meist die Wasserschwebe nach Mac Millan anzuwenden. Zur lokalen Dehnung und Kräftigung (Muskulation) kann die Behandlung gegen feste Widerlager aller Art auch gegen den Beckenboden oder mit der Wildhader Ringmethode erfolgen. Wenn Leistung erbracht wird sollte bei mehr als halber Immersion mit Lippenbremse ausgeatmet werden um das vergrößerte closed volume zu reduzieren. Die methodischen Möglichkeiten der Hydrokinesietherapie sind vielseitig; aber die Praxis und auch die Literatur hierzu können noch nicht befriedigen weil Hydrobiomechanik und Sensomotorik im Wasser nur unvollständig analysiert sind und nur teilweise berücksichtigt werden. Diese Situation wirkt sich nachteilig aus in der Lehre in der Weiterbildung und in der Schulung der Patienten zur Selbstbehandlung im Wasser die das Ziel des Therapieprogrammes für chronisch Kranke und Bewegungsbehinderte sein sollte. hl
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