Die Bedeutung der natürlichen Heilmittel aus der Sicht des Klinikers und Hochschullehrers

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim 18 (1989) 204--205. 1989;

Abstract: Anschr. d. Verf.: Prof. Dr. med. K. L. Schmidt Klinik für Physikalische Medizin Balneologie und Rheumatologie Bad Nauheim Unter den natürlichen Heilmitteln des Kurortes verstehen wir definitionsgemäß die Heilquellen die Heilgase die Peloide ferner auch das Klima und die kombinierten Faktoren der Meeresküsten. Die natürlichen Heilmittel sind Ursprung und Wurzeln jeder Kurorttherapie und waren auch jahrhundertelang die einzige Art dieser Behandlungsform. Die Geschichte unserer Kurorte ist somit mit der Geschichte ihrer Heilmittel identisch. Die natürlichen Heilmittel wirken grundsätzlich zweigleisig: über mechanische thermische und chemische Immediateffekte sowie - bei iterativer d. h. kurmäßiger Anwendung - als eine Form der unspezifischen Reiz- Regulations- und Adaptationstherapie. Die Frage welche der beiden Wirkungsachsen für die erwünschten präventiven therapeutischen und rehabilitativen Effekte wichtiger sei wird zum Teil kontrovers diskutiert; man kann aber wohl davon ausgehen daß an der "konzertierten Aktion" der prinzipiell komplex wirkenden natürlichen Heilmittel beide Mechanismen beteiligt sind. Die moderne Kur kommt selbstverständlich mit den natürlichen Heilmitteln allein nicht mehr aus; diese müssen vielmehr eingebettet werden in ein kombiniertes Kurortprogramm zu dem neben der Balneotherapie auch die gesamte physikalische medikamentöse klimatologische und diätetische Therapie gehören wie auch psychologische Führung sowie Gesundheitserziehung als essentielle Bestandteile. In den letzten Jahren ist in der Bundesrepublik Deutschland der beunruhigende Trend zu registrieren daß bei insgesamt erfreulichen Zuwachsraten im Kurwesen der Einsatz von natürlichen ortsgebundenen Heilmitteln umgekehrt proportional zu dieser Entwicklung ... hl

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