lontophorese mit Wechselstrom;Internationaler Kongreß für Physikalische Medizin Balneologie und Bioklimatologie und 94. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation Freiburg im Breisgau 12.-14. Oktober 1989 |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. KIim. 18 (1989). 1989;
Abstract: Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München Bei der lontophorese mit Gleichstrom entstehen durch Elektrolyseprozesse am Übergang vom Leiter erster Ordnung zum Leiter zweiter Ordnung Reaktionsprodukte die nicht auf die Haut gelangen sollen. Mit Wechselstrom werden diese Reaktionsprodukte regelmäßig wieder zerstört. Die lontophorese hat zur Aufgabe bestimmte Arzneimittel durch die Haut zu transportieren. Die Transportrichtung hängt von der Richtung des Stromflusses ab. Allerdings sind bestimmte Feldstärken notwendig damit sich gegenüber der Diffusion eine bestimmte Transportrichtung durchsetzen kann. Bei der üblichen lontophorese mit Gleichstrom werden solche Feldstärken nur in der Hornschicht erreicht die dadurch als entscheidendes Transporthindernis besser überwunden wird. Daraus schlußfolgernd sollte eine einmal durch die Hornschicht hindurchgetretene Substanz durch Umpolen der Stromrichtung nicht mehr rückholbar sein. Demnach sollte man auch mit Wechselstrom Arzneimittel durch die Hornschicht transportieren können die auf die Hautoberfläche aufgetragen werden wenn die Umpolphasen lang genug sind um die Strecke der Hornschicht zu überwinden. Dazu wurden Tierexperimente mit Natriumjodid unter gleichzeitiger Verwendung der Radioisotope Jod 125 und Jod 131 an Jungschweinen durchgeführt wobei eines der Isotope als Kontrolle diente. Die Messung erfolgte in Blut- und Urinproben. Es wurden Umpolphasen mit 40 und 120 Sekunden geprüft. Beim 40-Sekunden-Stromwechsel ergab sich der 300fache bei 120-Sekunden-Stromwechsel der 800fache und bei Gleichstrom der 3000fache Jodidtransport gegenüber der Kontrolle ohne Strom. Mit dieser Methode scheint eine zweckmäßige Erweiterung zur Anwendung bei der Langzeitiontophorese z. B. des lontophoresepflasters möglich zu sein. hl
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