Infektionsrisiken für Frauen bei der Bewegungstherapie im Wasser - Internationaler Kongreß für Physikalische Medizin Balneologie und Bioklimatologie und 94. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation Freiburg im Breisgau 12.-14. Oktober 1989 |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. KIim. l8 (1989) 315. 1989;
Abstract: Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. Frauenklinik Der Genitalbereich einer gesunden geschlechtsreifen Frau ist aufgrund der Östrogene selektiv mit Laktobazillen besiedelt. Nach den Wechseljahren nimmt die Zahl der Laktobazillen infolge der geringeren Östrogenproduktion ab. Diese Laktobazillen auch Döderleinflora genannt sorgen unter anderem durch die Milchsäurebildung für eine stärkere Ansäuerung des Vaginalmilieus so daß die Mehrzahl der gelegentlich in die Scheide eindringenden Erreger in ihrer Vermehrung gehemmt werden. Durch langen Aufenthalt in warmem Wasser und durch das Tragen von nassen Badeanzügen werden jedoch Keime des Perianalbereiches vermehrt in den Vulva- und Vaginalbereich verschleppt. Bei schwach ausgeprägter Normalflora oder durch Eindringen von hohen Keimzahlen aus dem Perianalbereich kann es dann zu einer klinisch manifesten Infektion im Genitalbereich kommen. Dabei ist eine Pilzinfektion die mit Brennen und Juckreiz einhergeht häufig und auch besonders unangenehm. Auch Trichomonaden und bakterielle Infektionen können nach längeren Badewasseraufenthalten beobachtet werden. Auch Milieuänderungen können die Entstehung einer Infektion auslösen da es hierdurch zur stärkeren Vermehrung von Keimen und damit zu Symptomen kommen kann. Bei den Erregern von Genitalinfektionen handelt es sich von einigen Ausnahmen abgesehen um fakultativ pathogene Keime die nur in hohen Keimzahlen zu einer Infektion führen. Diese werden normalerweise im Badewasser nicht gefunden. hl
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