HORMONELLE UND IMMUNOLOGISCHE VERÄNDERUNGEN IM VERLAUF EINER KNEIPPKUR

Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München (Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn) Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Christian Nirrnheim aus Romberg 1989 Zusammenfassung Die Arbeit steht in Zusammenhang mit Fragestellungen über den Einfluß von hydrotherapeutischen Anwendungen auf hormonelle und immunologische Parameter. Hier wurde als Test der kalte Rückenguß herangezogen und die Hormone Adrenalin Noradrenalin Cortisol Renin Aldosteron Prolactin und Somatotropes Hormon (HGH) sowie die Immunfaktoren -2-Makroglobulin und C3-Komplement (C3C) überprüft. Dabei sollten sowohl akute unmittelbar auf die Kaltanwendung folgende Veränderungen als auch in einem 3-4wöchigen Zeitraum auftretende adaptative Effekte berücksichtigt werden. Für die Untersuchung konnten 10 Patienten einer Kurklinik gewonnen werden die im Rahmen eines 4-wöchigen Aufenthalts eine standardisierte Allgemeintherapie nach Kneipp absolvierten. Kalttest und Blutabnahmen erfolgten viermal in Wochenabständen. Der akute Kaltreiz in Form des Kneipp'schen Rückengusses führte kurzfristig zu erhöhten Plasmaspiegeln von Noradrenalin Renin Aldosteron sowie geringfügig für Cortisol. Die restlichen Hormone und die untersuchten humoralen Immunfaktoren wiesen keine sicheren Veränderungen auf. Die Frage ob sich nach einer 3-4-wöchigen betont hydrotherapeutischen Kur veränderte Reaktionsverhältnisse andeuten muß verneint werden da der zu Kurende vorgenommene Kalttest vergleichsweise keine sicher anderen hormonellen und immunologischen Antworten hervorrief. Die Kneipp´sche Hydrotherapie vermag in Form der relativ starken Reizexposition eines kalten Rückengusses einer streßorischen Belastung vergleichbar eine deutliche Stimulation des sympathisch-vegetativen Systems sowie in geringem Umfang auch des glucosteroidalen Systems hervorzurufen. ___MH

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