Balneologie als Naturwissenschaft: Wunsch oder Wirklichkeit?*

Journal/Book: Heilbad u. Kurort 41 (1989)10 S.301-304. 1989;

Abstract: Dr. med. Bernd Hartmann Institut für Angewandte Physiologie und Balneologie der Univ. Freiburg Freiburg/Br. Die empirische Balneologie existierte lange vor der wissenschaftlichen Medizin. Sie gehört jetzt zur Schulmedizin. da definierte Reize meßbare Körperreaktionen auslösen. Ihr Stellenwert hat sich inzwischen durch wissenschaftliche Stagnation und die Fortschritte der Chirurgie Pharmaka und Psychotherapie reduziert. Die Probleme. die zum Teil für die gesamte physikalische Therapie gelten. sind: geringer Forschungsanreiz wegen Fehlens einer innovativen Therapie geringe Akzeptanz im etablierten medizinischen System methodische Schwierigkeiten mangelndes Interesse der Ärzte am Kurort an der klassischen Balneologie (Betonung der Pharmakotherapfe. der "aktiven" physikalischen Therapie. psychologischer und pädagogischer Verfahren Durchführung pharmako- und nur selten balneo-physiotherapeutischer Studien). Lösungen sind möglich durch Metaanalyse vorhandener sozialmedizinischer und naturwissenschaftlicher Untersuchungen Aufklärung der Ärzte - vor allem in Rehabilitationskliniken und in Beurteilungsgremien - über Balneologie und Balneotherapie. Wegen der Zunahme chronisch behandlungsbedürftiger Erkrankungen bei steigendem Lebensalter erscheint die Bilanzierung und eine Forschungs-Initiative notwendig. um diese naturwissenschaftliche Therapie mit natürlichen Heilmitteln (kein Widerspruchl) nicht zum Kurpfuschertum verkommen zu lassen. sondern als rationale und kausale Ganzheitsmedizin zu erhalten! . . .

Zurück | Weiter