Ganzkörperkältetherapie in einer Kältekammer mit Temperrturen um -110°C |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 18 (1989) 1 1. 1989;
Abstract: Aus der Klinik für Rheumatologie St.-Josef-Stift Sendenhorst (Leiter: Prof. Dr. R. Fricke) Zusammenfassung In einer Kältekammer mit Vor- und Hauptkammer werden Patienten im Badeanzug mit Schutz der Akren eine halbe bis drei min einer Temperatur um -110 °C ausgesetzt. Die Therapie bewirkt eine Schmerzlinderung Funktionsverbesserung und allgemeine Leistungssteigerung. Puls und Blutdruck werden bei Normotonikern nur gering beeinflußt. Hypertoniker müssen medikamentös eingestellt werden. Eine Bronchospastik wird gemildert. Stenokardien wurden nicht beobachtet. Die Kältekammertherapie übt keine Streßwirkung aus. Weder ACTH noch Cortisol oder Adrenalin nehmen zu sie fallen vielmehr ab. Der Noradrenalinspiegel steigt jedoch im Serum an. Bei der C. P. sinken T-Helfer-Lymphozyten über 3 Std. ab während T-Suppressorzellen ansteigen. Indikationen der Ganzkörperkältetherapie sind chronisch entzündliche Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen Weichteilrheumatische Erkrankungen Kollagenosen und Autoimmunerkrankungen. Die Kältekammertherapie bewirkt zusätzlich zur Bewegungsverbesserung eine Leistungssteigerung und Verbesserung des Allgemeinbefindens. Überraschend ist daß der therapeutische Effekt sich auch auf Gelenke erstreckt die wie z. B. Finger- oder Zehengelenke in der Kältekammer durch Handschuhe oder Schuhe gegen stärkere Kälteeinwirkung abgeschirmt waren. Dies kann nur über großflächige Minderung der Nervenleitgeschwindigkeit und Blockierung von Axonreflexen erklärt werden. Da bisher bei koronaren Herzerkrankungen (KHK) keine Stenokardien oder negative Effekte auf das Myokard beobachtet wurden kann darauf geschlossen werden daß die Kälterkammertherapie bei der KHK keine absolute Kontraindikation darstellt. hl
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