Lungenfunktion und Ganzkörperkältebehandlung bei Patienten mit chronischer Polyarthritis

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 18 (1989) 37-43. 1989;

Abstract: Anschr. d. Verf.: Prof. Dr. P. Engel Inst. für Arbeitsphysiologie u. Rehabilitationsforschung d. Univ. Marburg Robert-Koch-Str. 7a 3550 Marburg/Lahn Zusammenfassung 23 Patienten mit chronischer Polyarthritis wurden für 2-3 Minuten in einer speziellen Ganzkörper-Kältekammer (nach Yamauchi 1986) mit einer Lufttemperatur von etwa minus 120°C behandelt. Vor der Kältetherapie und unmittelbar danach sowie nochmals 3 Minuten später wurde bei den Patienten die maximale Exspirationsstromstärke (Atemstoß peak flow) wiederholt mit einem handlichen Meßgerät (Pneumometer minumus) bestimmt. Eine Kontrollgruppe von 22 gesunden Versuchspersonen die diese Behandlungsform nicht gewohnt waren wurden für nur 1 -2 Minuten der Ganzkörperkälteexposition ausgesetzt. Zum Schutz trugen alle Personen nur kurze Hosen und Schuhe Ohrwärmer Handschuhe sowie eine Gesichtsmaske vor Nase und Mund. Bei den Patienten fand sich ein beträchtlicher Anstieg des Atemstoßes unmittelbar nach der Ganzkörperkältebehandlung von durchschnittlich 8 9 (±1 6) % Männer 11 8 (±2 7) % Frauen 6 6 (±1 7) %. 3 Minuten später lagen die Werte dieses Lungenfunktionstestes wieder im Ausgangsbereich vor der Cryotherapie. In der Kontrollgruppe betrug der Anstieg des Atemstoßes unmittelbar nach Kälteexposition im Mittel nur 3 1 (±1 1) %. Auch sie wiesen 3 Minuten später wieder Werte im Ausgangsniveau auf. Die Atemfrequenz die kontinuierlich auch während der Ganzkörperkälteexposition registriert werden konnte zeigte in der Kältekammer Veränderungen in unterschiedlicher Richtung. Insgesamt wird gefolgert daß Kurzzeit-Ganzkörper-Kälteexposition in extremer Kaltluft von etwa minus 120 °C zu kurzzeitigen sympathikotonen bronchodilatorischen Effekten mit einem besseren Atemstoß sowohl bei diesen Patienten als auch bei gesunden Personen führt. hl

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