Stationäre Rehabilitation bei Kindern mit alimentärer Adipositas: Ergebnisse einer katamnestischen Untersuchung nach einem Jahr

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) 377-378. 1988;

Abstract: Kinderfachklinik Satteldüne der LVA Schleswig-Holstein Nebel/Amrum * Universität Hamburg Die alimentäre Adipositas bekommt im Alltag des Kinderarztes eine zahlenmäßig zunehmende Bedeutung. Uns interessiert die Frage welchen Einfluß eine 6wöchigestationäre Rehabilitationsmaßnahme auf die Gewichtsentwicklung im darauffolgenden Jahr hat. Methodik Bei der untersuchten 6wöchigen stationären Rehabilitationsmaßnahme handelt es sich um ein standardisiertes Adipösenprogramm für Kinder das aus ärztlicher sportpädagogischer und psychologischer Betreuung sowie Ernährungserziehung und Diät besteht. Die Stichprobe unserer katamnestischen Untersuchung umfaßt alle 108 Kinder und zwar 51 Mädchen (47 %) und 57 (53 %) Jungen die in der Zeit vom Mai 1986 bis Mai1987 wegen alimentärer Adipositas an dem Adipösenprogramm in unserer Klinik teilgenommen haben. Die katamnestischen Daten haben wir nach 3 6 und 12 Monaten mit einem selbst entwickelten Fragebogen zur Gewichtsentwicklung von den Kindern und deren Hausärzten erhoben. Ergebnisse Bei der stationären Aufnahme hatten die Mädchen mit 71 7 kg ein höheres mittleres Gewicht als die Jungen mit 68 2 kg. Hinsichtlich des relativen und absoluten Obergewichtes (ÜGes) sind die Befunde entsprechend. Diese Unterschiede sind nicht signifikant (p > 0 05). Die Betrachtung vier verschiedener Altersgruppen zeigt daß insbesondere die 12 7- bis 14jährigen Mädchen mit 53 5 % ein weit höheres ÜG hatten als die gleichaltrige Jungengruppe deren ÜG durchschnittlich 40 7 % betrug. Die Auswertungen zur stationären Gewichtsabnahme zeigen daß die Jungen mit 8 5 kg (12 5 %) gegenüber den Mädchen mit 8 3 kg (11 6 %) während des 6wöchigen Aufenthaltes etwas mehr abnahmen. Bei allen drei Katamnesen ist im Gegensatz zu diesen Befunden festzustellen daß die poststationäre Gewichtsentwicklung der Mädchen positiver verläuft als die der Jungen. So haben die Mädchen nach einem Jahr im Vergleich zur Aufnahme weitere 5 2 kg (5 8 ÜG-%) abgenommen während sich das Gewicht bei den Jungen um 1 2 kg (0 6 ÜG-%) verringerte. Die Betrachtung der Altersgruppen zeigt daß bei den Mädchen der Altersgruppe 12 7-14 Jahre die höchste Gewichtsabnahme zu verzeichnen ist. Unsere Ergebnisse bestätigen die Hypothese daß Kinder mit einem hohen prozentualen ÜG besonders gut abnehmen. So haben Kinder mit einem ÜG von 61 6mehr als 10 0 kg bei uns abgenommen während diejenigen deren ÜG mit 37 3 % bzw. 42 7 % ÜG signifikant niedriger war (p ( 0 01) weniger als 5 1 kg oder zwischen 5 1 und 10 0 kg abnahmen. Diese günstige Entwicklung hielt in dem von uns untersuchten Katamnesezeitraum von einem Jahr an so daß die Gruppe der beider Aufnahme mit 61 6 % stark übergewichtigen Kinder nach einem Jahr mit einem ÜG von 21 4 % unter dem ÜG der Gruppe lag die bei der Aufnahme 42 7 % ÜG aufgewiesen hatte und nun ein ÜG von 23 3 % zeigte.... ___MH

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