Die Modifizierung der Klimalyse zur Bestimmung peripherer motorischer Innervationsstörungen |
Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) 348. 1988;
Abstract: Institut für Physikalische Medizin der Universität Wien Bei der Klimalyse wird jene Antiegssteilheit bestimmt die bei Rheobasen-Intensität eine Zuckung herbeiführt. Dieses von Lapique stammende Verfahren wird mit den Mitteln der modernen Impulstechnik modifiziert: Das über einen sehr hohen Innenwiderstand verfügende Impulsator-Clinic-Gerät liefert exakt linear ansteigende Impulse deren Anstieg schrittweise verringert wird. Der Anteil des Anstiegs an der Reizdauer wird von100 % beginnend schrittweise verringert. Bei der Durchführung des Verfahrens der Klimalyse wird die Neigung der ansteigenden Impulsflanken verändert. Die Summe der Reizdauer bestehend aus der Anstiegszeit und dem Plateau des Impulses bleibt unverändert 500 ms. Die Amplitude bleibt während des gesamten Verfahrens gleich der Rheobase. Der Abfall wird nicht beachtet da er physiologisch bedeutungslos ist. An 132 Muskeln von 20 Patienten haben wir die Normalwerte der Klimalyse bestimmt. 124 untersuchte Muskeln zeigten normale Akkommodation und Chronaxie lediglich 8 Muskeln die den außen gelegenen kleinen Handmuskeln zuzuordnen sind wiesen eine grenzwertige Akkommodation auf (M. opponens M. abduktor digiti V.). Diese Muskeln wurden elektromyographisch kontrolliert und zeigten keine pathologischen Ruffälligkeiten hinsichtlich distaler Latenz und Summenpotentialamplitude. Aus Erfahrung wissen wir daß nur in diesen Muskeln falsch positive Werte auftreten die in Zusammenhang mit Temperatur und Einfluß des autonomen Nervensystems stehen. Folgende Muskeln wurden der Reizstromdiagnostik zugeführt: An der oberen Extremität: M. deltoideus M. biceps M.triceps M. extensor digitorum M. flexor carpi radialis M. flexor carpi ulnaris M. opponens M. abduktor digiti V. M. interosseus dorsalis I. An der unteren Extremität: M. quadriceps M. tibialis anterior M. extensor digitorum M. peroneus longus M. tibialis posterior M. flexor hallucis longus M. gastrocnemius. Alle 124 Muskeln mit normaler Akkommodation und Chronaxie zeigten auch eine unauffällige Klimalyse das heißt selbst bei Verringerung des Anstiegs der Reizdauer auf 20 % fand keine Muskelzuckung statt. Lediglich in den 8 Fällen in denen M. opponens und M. abduktor digiti V. eine grenzwertige Akkommodation aufwiesen mußte bei einer Verringerung des Anstiegs an der Reizdauer auf 20 % eine Zuckung registriert werden. Längere Anstiegszeiten hatten keinen feststellbaren Einfluß auf die Muskulatur. Somit steht fest daß bei normaler Innervation die Bestimmung der Klimalyse dem Verfahren zur Feststellung der Akkommodabilität an diagnostischer Bedeutung gleichzusetzen ist. Darüber hinaus ist auch deshalb der Bestimmung der Klimalyse der Vorzug zu geben da sie vom Patienten subjektiv wesentlich angenehmer empfunden wird. ___MH
Keyword(s): Klimalyse
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