Längsschnittuntersuchungen der Beindurchblutung nach Kneippschem Wassertreten

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17: 312 (1988).. 1988;

Abstract: Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg/Lahn. Außenstelle Hessisch Lichtenau Wie auf der vorjährigen Jahrestagung mitgeteilt ist die durchblutungsfördernde Immediatwirkung nach Kneippschem Wassertreten nur von relativ kurzer Dauer (Engel u. Stamm 1987). In der vorliegenden Studie wurde an 3 gesunden Versuchspersonen das Durchblutungsverhalten der Beine venenverschlußplethysmographisch (Periquant*) vor und nach 30 sec Wassertreten (11-12 °C Wassertemperatur) mit anschließendem 3minütigen Warmgehen bei täglich zur gleichen Tageszeit wiederholten Anwendung über einen Zeitraum von 4-8 Wochen verfolgt. Außerdem wurden fortlaufend die Hauttemperatur an der Wade (außerhalb des Wassereintauchbereiches) die sublinguale Körpertemperatur sowie die Pulsfrequenz bestimmt. Wie das Beispiel in Abb. 1 zeigt kommt es während des mehrwöchigen seriellen Wassertretens zur Auslösung eines unspezifischen Reaktionsprozesses mit periodisch gestalteten Verlaufsschwankungen der Ruhedurchblutung sowie der Durchblutungszunahme nach der Anwendung. Diese gedämpft abklingende Verlaufsform des Durchblutungsverhaltens die als Ausdruck einer funktionellen Adaptation aufgefaßt wird (Hildebrandt 1980) zeigt Perioden von etwa 10 Tagen Dauer. In den beiden anderen Längsschnittstudien von nur 4 Wochen regelmäßigen Wassertretens waren die Verlaufsschwankungen der Durchblutung weniger als reaktive Perioden ausgeprägt und zudem von längerwelliger Struktur. Die Längsschnittverläufe der Durchblutungsreaktion nach Wassertreten zeigten bei allen Probanden an beiden untersuchten Beinen jeweils ein ähnliches Verhalten. Der initiale Abfall der Hauttemperatur an der Wade nach der Kneipp-Anwendung verhielt sich im Längsschnitt bei den Versuchspersonen sehr unterschiedlich. Kerntemperatur- und Pulsfrequenzverhalten änderten sich während des mehrwöchigen seriellen Wassertretens nur geringfügig. Insgesamt bleibt die Gesamtdurchblutung der Beine nach diesen thermischen Serienanwendungen beim Gesunden jedoch unverändert allerdings mit verbesserter Regulationsqualität.

Zurück | Weiter