Stellenwert der Kurortmedizin im Rahmen der Rehabilitation als Ergänzung zur wohnortnahen Versorgung*

Journal/Book: Heilbad u. Kurort 40 (1988) 8 227-228. 1988;

Abstract: *Kurzfassung des Vortrages vom 20. November 1987 anläßlich des Seminars "Kurortmedizin" im Klinikum Großhadern München. Professor Dr. med. Edward Senn Vorstand des Instituts für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München München Der Begriff und die Prinzipien der Rehabilitation fassen im medizinischen Alltag der Kurorte nur zögernd Fuß; andererseits vermeiden es Spezialkliniken welche ausgesprochen rehabilitativ tätig sind in der Bezeichnung und im Behandlungscharakter den Gedanken an eine Kur bzw. Kurklinik aufkommen zu lassen selbst wenn sie zu einem Kurort gehören. Kurortmedizin und Rehabilitationsmedizin scheinen nebeneinander oder gar stellenwertmäßig übereinander zu liegen. Die Rehabilitationsbemühungen werden grundsätzlich anerkannt und gefördert wenn auch ihre kurmäßige Durchführung gerne verschwiegen wird. Die Gesundheitspolitiker versuchen indessen im Rahmen der Kostendämpfung mit durchaus berechtigten Gründen möglichst viele Rehabilitationsmaßnahmen so frühzeitig wie möglich an den Wohnort zu verlegen. Damit ergibt sich eine scheinbare Konkurrenz zwischen der wohnortnahen Rehabilitation einerseits und der Rehabilitation an den Kurorten bzw. Spezialkliniken andererseits. Trotz diesen scheinbaren Gegensätzen überlappen sich die drei Begriffe bzw. Bereiche der Kurortmedizin der wohnortnahen Rehabilitation und der Rehabilitationskliniken in Tat und Wahrheit breitflächig was nachfolgend aufgezeigt werden soll. 1. Der Begriff der Rehabilitation Die traditionelle Vorstellung sieht den Rehabilitationsprozeß auf einen gewissen Zeitraum beschränkt welcher der Phase einer akuten und kurativen Medizin folgt und den Patienten befähigen soll anschließend die Aufgaben des Alltags wieder zu übernehmen. Diese Sicht trifft aber nur für solche Krankheiten bzw. Krankheitszustände zu die als medizinisch erfolgreich behandelt und damit als abgeschlossen gelten können. . . .

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