Mutter-Kind-Kur Kind-Mutter-Kur*

Journal/Book: Heilbad u. Kurort 40 (1988) 1 S.8-13. 1988;

Abstract: Dr. med. Ernst-Günter Schultz Wyk auf Föhr *Nach einem Vortrag am 30. September 1987 anläßlich des 83. Deutschen Bädertages in Westerland. Zusammenfassung Es wird über Erfahrungen mit Mutter-Kind-Kuren und Kind-Mutter-Kuren berichtet. Die Differenzierung erfolgt aus folgendem Grunde: Mutter-Kind-Kuren werden heute vermehrt gewünscht wenn die Mutter aus somatischen oder/ und psychischen Gründen eine Kur benötigt und sich von ihrem Kind oder auch mehreren Kindern während dieser Zeit nicht trennen kann oder möchte. Es kommt daher sehr darauf an daß sich das Heim auf die spezielle Situation einzustellen vermag damit für Mutter und Kind auch eine Erholung und eine Besserung des Gesundheitszustandes zustande kommen. Für die Diagnosen von Mutter und Kind muß auch die geographische und klimatische Lage stimmen. Wichtig ist die zeitweilige Trennung von Mutter und Kind. Sicherlich wäre die Erholung der Mutter losgelöst von allen Pflichten in den meisten Fällen besser. Die Kind-Mutter-Kur dient der Behandlung eines chronisch kranken Kindes bei der Mutter (oder Vater) während der Behandlung in der Kurklinik zugegen sein soll um gewisse Techniken der Behandlung selbst zu erlernen und daher mehr oder weniger in die Versorgung des kranken Kindes mit eingeschaltet werden kann. Dies ist sicher eine nicht immer einfache Aufgabe und für die Kurklinik entsteht durch die Anwesenheit der Mutter meist eine stärkere Belastung. Es ist demnach anzustreben die Mutter wenigstens zeitweise auch von ihrer Aufgabe in der Kurklinik zu befreien besonders um ihr selbst Gelegenheit zu einer eigenen Erholung zu ermöglichen. Aus psychologischen Gründen ist in einer gut geführten Kinderklinik die Anwesenheit der Mutter oder des Vaters meist nicht erforderlich so daß zur zeitweiligen Entlastung der Mutter und der Familie Kuren von chronisch kranken Kindern weitgehend auch ohne familiäre Begleitung erfolgen sollten.

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