Die Kur als Wirtschaftsfaktor* |
Journal/Book: Heilbad u. Kurort 40 (1988) 3 88-91. 1988;
Abstract: Kurdirektor Walter Rundler Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes Deutscher Heilbäder und Kurorte e. V Bad Kissingen * Vortrag am 5. Februar 1988 anläßlich des Seminars "Kurortmedizin" im Klinikum Großhadern München. Ich darf zusammenfassen: 1. Das wirtschaftliche Geschehen in einem Heilbad oder einem Kurort ist - vor allem wenn es sich um strukturschwache Gebiete handelt - ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für den Ort selbst aber auch für die Region. 2. Das wirtschaftliche Geschehen in den 260 deutschen Heilbädern und Kurorten das einen sogenannten Erstumsatz von circa 14 Milliarden DM erbringt ist für die Volkswirtschaft von erheblicher Bedeutung die leider oft unterschätzt wird. Dies dürfte in erster Linie daran liegen daß diese 260 Orte so gleichmäßig über dem ganzen Bundesgebiet verteilt sind. 3. Bei der derzeitigen Situation auf dem Arbeitsmarkt hat das in Deutschlands Heilbädern und Kurorten derzeit vorhandene Arbeitsplatz-Potential von 250 000 bis 280 000 einen hohen Stellenwert. Eingriffe in die wirtschaftliche Struktur dieser Orte gefährden daher unmittelbar diese gerade in den wirtschaftlich nicht besonders entwickelten Regionen so wertvollen Arbeitsplätze. 4. Rechtzeitige Kurmaßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten oder zur entsprechenden umfassenden Behandlung des erkrankten Patienten führen dazu daß Risikofaktoren im Einzelfall abgebaut und daß durch Verringerung von Krankheitstagen und Krankenhausaufenthalten sowohl Kosten in der Wirtschaft (Wegfall der Lohnfortzahlung) als auch bei den Krankenkassen eingespart werden. Auch die Rentenversicherung wird durch Hinausschieben der Verrentung erheblich entlastet. Es gilt immer noch der alte Satz: Vorbeugen ist besser und billiger als heilen. Deutschlands Heilbäder und Kurorte kennen ihre Probleme. Wir versuchen seit vielen Jahren alles um den Ansprüchen die von der Medizin der Wissenschaft und den Patienten an uns gerichtet werden gerecht zu werden. Wir bitten aber auch darum daß unsere Tätigkeit nicht immer als reines Streben nach Wirtschaftlichkeit abgetan wird. Wenn wir weiter im Dienste der gesundheitlich gefährdeten oder kranken Menschen tätig bleiben sollen brauchen wir die Unterstützung vor allem der Wissenschaft. Mit der Bitte um diese Unterstützung möchte ich meine Ausführungen beenden.
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