Blutdruckverhalten unter dem Einfluß von Inhalationen des natürlichen Sole-Aerosoles in der Umgebung von Gradierwerken

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) 314. 1988;

Abstract: Wissenschaftliches Institut für Kurortmedizin Poznari/Polen Die Inhalation solehaltiger Luft der Umgebung der Gradierwerke des polnischen Kurortes Ciechocinek wird seit über 150 Jahren therapeutisch genutzt. Obwohl bislang keine entsprechenden Untersuchungen vorliegen nimmt man an daß das Mikroklima in der Umgebung der Gradierwerke den Blutdruck sowohl bei hypertensiven wie auch bei normotensiven Personen senkt. Zur Klärung dieser Annahme wurden in den Sommermonaten von 1982 bis 1985 entsprechende Untersuchungen durchgeführt. An ihnen nahmen 50 hypertensive Kurpatienten (Stadium I und II nach der Hypertoniedefinition der WHO) und 50 normotensive Kurpatienten mit der überwiegenden Einweisungsdiagnose Osteoarthrose teil. Die Patienten beider Kollektive wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe von Patienten hielt sich in den ersten 8-10 Tagen zwischen 10 und 11 Uhrmorgens sitzend in einer Entfernung von 10 m von den Gradierwerken auf. In den nächsten 8-10 Tagen wurden diese Patienten unter denselben Versuchsbedingungen in 2 km Entfernung von den Gradierwerken plaziert. In dieser Entfernung herrscht kein spezifisches Mikroklima mehr. Bei der zweiten Gruppe von Patienten wurden die Untersuchungen in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt. Die Blutdruckmessungen (Methode nach Korotkow) wurden stets am linken Arm 30 Min. vor der Behandlung und anschließend 30 und 60 Min. nach Beginn der Behandlung mit einem Quecksilbersphygmomanometer durchgeführt. Die Gradierwerke von Bad Ciechocinek gehören zu den größten der Welt. Die drei Wände des Gradierwerkes (724 m 366 m und 652 m) bilden ein offenes Viereck. An ihnen führen Spazierwege entlang. Die offene Seite dieses Vierecks ist durch ein Schwimmbecken mit thermaler Sole ausgefüllt. Die Sole (5 % Jodid-Bromid) wird auf eine Höhe von16 m aufgepumpt und fließt anschließend frei durch Schlehensträucher herab. Dabei wird sie zerkleinert und verdampft und bis auf 27-28 % verdichtet. ... ___MH

Zurück | Weiter