Bad Zwischenahn - Die glückliche Ehe von Meer und Moor

Journal/Book: Heilbad u. Kurort 40 (1988) 7 210-211. 1988;

Abstract: Der Volksmund mag es bildhaft und zum Nacherzählen. Und so erzählen die Zwischenahner ihren Besuchern heute noch daß bei der Entstehung des Zwischenahner Meeres der leibhaftige Teufel seine Pranken im Spiel hatte. Denn dort wo der Teufel ein Waldstück aus dem Boden gerissen hatte um dieses aus Ärger über eine neu entstandene Oldenburger Kirche zu werfen hatte sich die Mulde mit Wasser gefüllt und so entstand das Zwischenahner Meer zumindest der Sage nach. In Wirklichkeit ist aber das 12 000 Jahre alte Meer durch einen Einbruch eines unterirdischen Salzlagers entstanden. Das Meer dessen Wasserspiegel bei normalem Wasserstand 5 5 m über dem mittleren Spiegel der Nordsee liegt gehörte immer der Obrigkeit; Grafen Königen Herzögen dem Fiskus und heute dem Land Niedersachsen: 110 km Wanderwege führen um die Perle des Ammerlandes herum und fast jeder Blick ist ein Meerblick". In den Uferregionen fanden sich geschliffene Feuersteine Steinbeile und bearbeitete Stangen von Hirschgeweihen Indizien für eine vorgeschichtliche Besiedlung des Meeres. Die Zwischenahner Spezialität der Aal ist hier so etwas wie ein Nationalgericht. Man kann ihn auch selbst aus dem See angeln. Traditionsgemäß wird der "Smoortaal" wie er plattdeutsch heißt mit den Fingern gegessen die dann anschließend mit Korn aus dem Zinnlöffel gereinigt werden. Zum Abschluß gibt es dann einen kühlen Schnaps aus dem Zinnlöffel. Dazu gibt es den Trinkspruch: " Ick seh di! - Dat freit mi! Ick sup di to! - Dat do! Prost! Ick heb di tosapen! Hest'n Rechten drapen!" Die Bad Zwischenahner Gastronomie hat einen ausgesprochen guten Ruf und tischt in Gasthöfen Hotels und auch feinen Restaurants neben Aal und Ammerländer Spezialitäten auch internationele Gaumenfreuden auf. . . .

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