Wie kommt das Salz ins Meer?* |
Journal/Book: Heilbad u. Kurort 40 (1988) 2 42-48. 1988;
Abstract: Dipl.-Geol. Professor Dr.-Ing. Krefeld * Vortrag am 30. September 1987 anläßlich des 83. Deutschen Bädertages in Westerland. 1. Zum Verständnis Wir nennen die Erde den blauen Planeten. Das Weltmeer bedeckt mehr als zwei Drittel ihrer Oberfläche und es ist das größte Mineralwasservorkommen der Erde. Die heutigen Ozeane nehmen 362 Millionen km2 der 510 Millionen km2 großen Erdoberfläche ein also 70 8%. Das Volumen der Meere beträgt rund 1350 Millionen km3 also 1 35x 1021 Liter (1000 Trillionen!). Riesige Salzmengen sind darin gelöst. Schon aus einem Liter normalen Meerwassers kann man 34 72 g wasserfreie Salze gewinnen. Wenn man die 1350 Millionen km3 Meerwasser eindampfen würde erhielte man rund 5 x 1016 Tonnen Salz welche einen Raum von 21 6 Millionen km3 einnähmen; das wäre sechsmal so viel wie der Inhalt des europäischen Festlandes (Lotze 1936). Sehr anschaulich hat R. Nace (1967) die geschätzten Wasserressourcen der Erde dargestellt (Abbildung 1) indem er die Gesamtwassermenge dem Inhalt eines 200-Liter-Fasses gleichsetzt. Das Meerwasser füllt dann eine große Badewanne (etwa 195 Liter) in den Polkappen und den Gletschern der Erde sind 4 2 Liter festgelegt am allgemeinen Wasserkreislauf ist der Inhalt eines kleinen Wasserglases beteiligt der jährliche Niederschlag über der gesamten Landoberfläche paßt in ein Likörglas die Flüsse bringen die Füllung einer kleinen Spritze (5 ml) ins Meer. Das Grundwasser unserer Erde (rund 1 6 Millionen km3) einschließlich der Mineralwässer entspricht bei diesem Gleichnis einem winzigen Tropfen an der Spitze einer Kanüle. Hier in Westerland dem wohl mondänsten deutschen Seeheilbad fordert das viel gerühmte Reizklima doch geradezu heraus dem Meerwasser ein wenig zu hofieren. Dies hat zuletzt vor 27 Jahren Walter Carlé auf dem 55. Deutschen Bädertag in Norderney getan (Carlé 1960). Das Meerwasser ist neben der sauberen Luft und dem anheimelnden Schlick das natürliche Heilmittel des Nordseebades Westerland. Nach der balneologischen Nomenklatur handelt es sich um eine 3 5%ige Sole. . . .
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung