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December 2024

Systemische Wirkungen des Vitamin D

Journal/Book: Z. Phys. Med. Baln. Med. Klim. 17 (1988) S. 281-282. 1988;

Abstract: Ludolf-Krehl-Klinik der Universität Heidelberg Nach den bahnbrechenden Entdeckungen über die Beeinflussung des Calciumstoffwechsels durch Vitamin D ging man klassischerweise von der Annahme aus daß Vitamin D ein unabdingbarer Faktor für die Homöopathie des Calcium-Stoffwechsels und zur Wahrung der strukturellen Integrität des Skelettes sei. Erkannt wurde daß Vitamin D nur zu einem geringen Teil diätetisch zugeführt wird v. a. aber durch Photosynthese aus 7-Dehydrocholesterin in der Haut unter dem Einfluß von UV-Licht synthetisiert wird (Provitamin D).Über das Blut gelangt das Provitamin D in die Leber wo es zu 25-Hydroxycholecalciferol hydroxyliert wird. Dieser Metabolit wird über die Zirkulation in die Niere transportiert wo in den proximalen Tubulusepithelien die Hydroxylierung in den wirksamsten aktiven Metaboliten1 25-Dihydroxycholecalciferol (Calcitriol) erfolgt. Der Wirkungsmechanismus dieses renal gebildeten bioaktiven Vitamin-D-Metaboliten einem Seco-Steroid entspricht weitgehend dem eines Steroidhormones mit der Niere als endokriner Drüse und der Wertung an Zielorganen über rezeptorvermittelte Induktion Calcitriol-abhängiger Effektorproteine. Forschungsergebnisse der letzten Jahre fordern eine Erweiterung der bisherigen "Vitamin D" Vorstellungen. Zum einen muß heute davon ausgegangen werden daß Calcitriol nicht nur eine Wirksubstanz in der hormonalen Calcium-Homöostase darstellt sondern Wirkungen aufweist die weit über die Kontrolle des Calciumstoffwechsels hinausgehen. Calcitriol ist eine phylogenetisch alte Mediatorsubstanz die ganz generell zelluläre Transportabschnitte beeinflußt und in die Zeltdifferenzierung eingreift. Zum zweiten wird Calcitriol nicht nur in der Niere sondern unter besonderen Bedingungen auch als autokrine oder parakrine Wirksubstanz in extrarenalen Geweben (Knochenzellen Makrophagen Decidua- und Placenta-Zellen) synthetisiert. Die klassische Wirkung des Calcitriol besteht darin daß in der Mukosa des Darmes die Bildung eines Calcium-bindenden Effektorproteins induziert wird welches die Calcium-Resorption aus dem Darm ermöglicht. Bei Bedarf z. B. in Folge ungenügender Calciumzufuhr mobilisiert Calcitriol den Abbau von Calcium und Phosphor aus dem Knochen. Ferner vermindert es die Calcium-Ausscheidung in den Nieren durch erhöhte tubuläre Rückresorption ebenfalls durch ein entsprechendes Effektorprotein. ___MH

Keyword(s): Systemische Wirkung - Vitamin D


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