Neue Aspekte der Wirkungsweise von Trinkkuren (I) |
Journal/Book: Med. Welt 39: 1144-1148 (1988). 1988;
Abstract: Aus dem Institut für Arbeitsphysiologie und Rehabilitationsforschung der Universität Marburg/Lahn (Direktor: Prof. Dr. G. Hildebrandt) und dem Institut für Kurmedizinische Forschung Bad Wildungen Die Wirkung von Trinkkuren wurde bisher vorwiegend anhand immediater Effekte einer einmaligen Heilwasseraufnahme beurteilt. Durch kurmäßige serielle Reizanwendungen werden aber in der Regel adaptive Prozesse ausgelöst und unterhalten die zu einer Steigerung von körpereigenen Regulationsleistungen und zur Normalisierung von Funktionsgrößen führen. Längsschnittuntersuchungen bei Gesunden zeigen daß auch isolierte Haustrinkkuren solche funktionell-adaptiven Modifikationen verschiedener vegetativer Parameter und renaler Ausscheidungsleistungen bewirken können. Vor diesem Hintergrund werden auch Trinkkurwirkungen auf den Blutdruck diskutiert. In jüngster Zeit ist die Durchführung von Kuren insbesondere von Präventivkuren stark eingeschränkt worden. Ein wesentlicher Grund für diese Beschränkungen ist sicher in der noch mangelhaften Verbreitung des Wissens über die Wirkprinzipien der Kurortmedizin zu suchen wie es von der balneologischen Forschung der letzten Jahre erarbeitet worden ist. Deshalb sollen hier zunächst diese Wirkprinzipien erläutert und anschließend einige Ergebnisse der neueren Forschung über die Wirkungsweise von Trinkkuren dargestellt werden. Wirkprinzipien der Kurbehandlung Allen Bäder- und Klimakuren ist gemeinsam daß die Patienten einerseits durch Wegfall der gewöhnlichen Umgebungsreize und der alltäglichen Belastungen geschont werden andererseits aber auch durch Veränderungen der Umwelt hierbei ist z. B. an das veränderte Klima und andere Milieufaktoren wie die besondere Tagesordnung zu denken einem erhöhten Reizniveau ausgesetzt sind. Zu diesen permanenten Reiz- und Schonfaktoren kommen durch gezielte diskontinuierliche therapeutische Maßnahmen wie z. B. Bäder oder Kneippsche Anwendungen serielle Reize hinzu auf die besondere Ruhephasen folgen (s. a. Hildebrandt 1975). . . . .
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